Rezension

Interessanter Einblick zu der Entstehung und Veröffentlichung des berühmten Roman "Doktor Schiwago"

Alles, was wir sind - Lara Prescott

Alles, was wir sind
von Lara Prescott

Bewertet mit 3 Sternen

Zehn Jahre aus dem Leben von Boris Pasternak und seiner Geliebten Olga und zehn Jahre Einblick in die Geschehnisse des Amerikanischen Geheimdienst und seiner Mitarbeiter.

Der Kalte Krieg zieht auf, und es ist gefährlich seine Meinung offen gegen den Kommunismus zu äußern.  Worte in einem Roman können zu Waffen werden, das weiß auch die  Sowjetische Führung und Olga Iwinskaja, die Geliebte des großen Boris Pasternak bekommt die Strafe dafür  und wird verhaftet. In Moskau will man so  verhindern, dass Pasternaks Roman Doktor Shiwago erscheint, doch Olga lässt sich nicht einschüchtern und  hält an ihrer Liebe zu Boris fest.

Zugleich ergreift die CIA ihre Chance , mit einer einzigartigen Waffe den Widerstand in der Sowjetunion zu wecken – mit Literatur, mit Doktor Shiwago. 

Die junge Irina wird für diese Mission angeworben und von der Agentin Sally ausgebildet. Es beginnt eine gefährliche Hetzjagd auf ein Buch, das den Lauf der Welt verändern soll.

 

Wer kennt ihn nicht , den weltberühmten Roman "Doktor Schiwago" ?

 Ich denke , das diese großartige und bewegende  Stück Literatur  , wohl eines der bekanntesten Erzählungen ist und jedem Leser zumindest vom Inhalt her bekannt sein sollte . 

Wer aber kennt die Geschichte des Autoren Boris Pasternak und seiner Geliebten Olga Iwinskaja ?  In Zeiten des Kalten Krieges werden Worte zu Waffen .Ohne den Inhalt jemals gelesen zu haben , wird der Roman  als antikommunistisch und  staatsfeindlich angesehen , weil Pasternak die Oktoberrevolution von 1917 und die Machtübernahme der  kommunisten Bolschewiki , unter der  Führung von Wladimir Iljitsch Lennin erwähnt.

Worte, die  von jedem gelesen, gehört und benutzt werden können , sind hinter dem "Eisernen Vorhang"  mit Bedacht zu wählen . Worte haben die Macht sich in den Hirnwindungen festzusetzen , zu manifestieren und eine eigene Geschichte zu bilden , ohne das ein Außenstehender etwas davon bemerkt . Das Volk könnte sich ein Beispiel an die  Revolte der Vergangenheit nehmen und das verstößt gegen den Staat und ist verboten . Bevor das noch einmal passiert , wird alles was als staatsfeindlich angesehen wird verboten oder eliminiert . Daran hat sich leider bis heute noch nichts geändert 

Boris Pasternak hat nur eine einzige Geschichte publiziert .Mit der Veröffentlichung von Doktor Shiwago,  hat er sich auf der ganzen Welt , außer in Russland, dort war er verboten , als Schriftsteller einen Namen gemacht .  Olga musste dafür mit mehreren Jahren Haft  bitter bezahlen und er selbst wurde gemieden und sein restliches Leben lang gesellschaftlich ausgegrenzt .   

Pasternak geriet mit seinem Manuskript von Doktor Shiwago zwischen zwei Nationen  und wurde so unfreiwillig zum Spielball der Macht . 

Die Sowjetführung fasste Romane als Mittel der Erziehung zum Kommunismus auf, der US-Geheimdienst als antikommunistisches Gegengift.

Während der   Russische Staat alles tat um die Veröffentlichung zu verhindern , unternahm  der Amerikanische Geheimdienst alles um den Roman zu bekommen um ihn  zu veröffentlichen und hinter die Grenzen des Eisernen Vorhangs zum russischen Volk zu schmuggeln.  

Die CIA hatte  eine eigene Abteilung,  die nur dafür  das "Projekt  Shiwago" zuständig gewesen ist . 

Eigens dafür würde die junge Russin Irina, von der erfahrenen Agentin Sally ausgebildet und in die Gesellschaft der Geheimdienste eingeführt . 

Die Geschichte erzählt  aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten im ständigen Wechsel , abwechslungsreich  vom Osten ab 1949 - 1961 

und vom Westen 1956 - 1959

"Alles was wir sind"  handelt von der einen,  ganz großen Liebe,  die doch niemals die  Erfüllung  sein durfte ,die sie verdient gehabt hätte . 

Zehn Jahre aus dem Leben von Boris Pasternak und seiner Geliebten Olga und zehn Jahre Einblick in die Geschehnisse des Amerikanischen Geheimdienst und seiner Mitarbeiter.  

Mich persönlich haben die menschlichen Beziehungen am meisten angesprochen.  Die ganzen Hierarchien ,Machenschaften und Abläufe innerhalb der CIA,  war für mich nicht immer interessant genug . Einiges zog sich doch sehr in die Länge . 

Insgesamt lässt sich der Roman gut lesen , aber so richtig begeistert hat er mich nicht .   

 

 

Von mir gibt's  3 ½  Sterne 

 und eine  Leseempfehlung für den Roman.  

Denn interessant sind die Hintergründe zum Autoren Boris Pasternak und zum Erscheinen  des  Roman Doktor Shiwago auf jeden Fall .