Rezension

Interessanter Fall

Tulpengold - Eva Völler

Tulpengold
von Eva Völler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meine Meinung zum historischen Roman:

Tulpengold

Aufmerksamkeit:

Diesen Punkt gibt es auf meinem Blog zu entdecken :)

 

Inhalt in meinen Worten:

Pieter ist Vollwaise, seine Mutter und Vater sind beide verstorben und sein Vormund schickt ihn in die Lehre von Rembrandt van Rijn. Ein Malermeister der sich schon Ruhm und Namen gemacht hat.

Als Piere in den Ort von seiner Lehre kommt, sieht er erstmals eine Leiche die getötet wurde. Immer wieder kommt es zu solchen Vorfällen und auf einmal wird er verdächtigt. Wie sich das alles auflösen wird?

Nachdem Pieter aber auch nicht „normal“ ist, sondern hochbegabt und in Mathematischen Formeln und Berechnungen gut auskennt, kann er seinem Lehrmeister in einer Sache retten. Jedoch bringt ihn auch das kurzzeitig in Gefahr, denn der Mörder hat es auf einmal auf ihn abgesehen, doch warum?

Nun das sollte euch das Buch schon selbst verraten.

Vor allem warum es eine Zeit gab, wo man sich mit Tulpenzwiebeln verschätzte und wie die ersten Börsenblase platzte.

 

Wie ich das Buch empfand:

Leider hat sich dieses Buch enorm in die Länge gezogen, das fand ich irgendwann nicht mehr so toll. Gerade weil der Anfang wirklich toll war und auch der Mittelteil trotz hier beginnender Längen interessante Informationen lieferte, nur am Ende überschlug sich alles, und es kam zu einem runden Abschluss, dennoch die Längen hätte es nicht gebraucht.

Was mich aber am meisten faszinierte, das dieses Buch einerseits ohne übertriebene Sexuelle Praktiken auskommt, dennoch Permanent Andeutungen geschürt werden, das fand ich irgendwann ziemlich mehr als übertrieben und dadurch kam mir Pieter irgendwann ziemlich seltsam vor. Gerade die Szene mit dem Versteck in der Hose fand ich dann mehr als …. .

Jedoch fand ich genial wie die Autorin das Wesen von Pieter aufmalen konnte, denn er hat eine ganz besondere Besonderheit diese wird am Ende von der Autorin auch wunderbar dargestellt, aber aufgrund dessen das ich ein paar Menschen in meinem weiteren Umfeld mit dieser Besonderheit kenne, war mir sehr schnell klar, was das Problem von Pieter ist, denn er ist Asperger Autist.

Somit sind ihm Gefühle fremd, Schmerzen verspürt er zwar, aber nicht so wie Menschen ohne diese Krankheit, so geht er oft über Grenzen. Eine Eigenart dieser Form ist die Hochintelligenz die er hat.  So muss man diesen Menschen oft gar nicht viel erklären, sobald sie etwas verstanden haben, sind sie Perfekt in der Sache, sei es Mathe, oder wie bei meinem Bekannten, das er Spiele lernt (einmal) und das so tief in sich aufgezogen hat, das das Spiel nur noch gewinnt (es sei denn es sind wirklich nur Glücksspiele). Für mich ist deswegen Pieter wirklich gut dargestellt worden, jedoch wuchs er mir nicht ganz an mein Herz, weil seine Eigenart auch etwas zu naiv und nervig dargestellt wurde (das ist nicht immer so beim Asperger Syndrom). Mein Bekannter ist eher der zurückgezogene und schafft es wirklich großartiges zu vollbringen und ist ein enormer Denker, selten so einen Menschen in meinem Umfeld getroffen.

 

Spannung:

War mir zu wenig im Buch vorhanden, dafür wurde die Zeit sehr gut eingefangen und es sehr interessant zu sehen, wie manches sich entwickelte, jedoch ist nicht alles Zeitkonform. So hatte ich das Gefühl, das manches erst später entwickelt war, als das es zu dieser Zeit wohl der Fall war.

Charakter:

Am meisten ist Pieter dargestellt, der Rest sind Nebendarsteller, die mir zwar für die Geschichte wichtig waren, aber keinen Nachhall in mir produzierten. Selbst Pieter blieb leider etwas blass.

Dennoch ist seine Krankheit wirklich toll dargestellt und hier hat die Autorin das richtig gut in das Buch hineinbringen können.

 

Schreibstil: 

Die Autorin hat eine angenehme Schreibart, wenige Worte waren mir fremd und bei manchen (wenigen) Worten waren die ein oder anderen Verdreher drin, jedoch ist das nicht tragisch, toller fand ich, dass gewisse Worte, die ich nicht kannte, direkt gelernt habe.

Gefehlt hat mir in der Sprache tatsächlich nichts, weil die Autorin wirklich toll bildlich schreiben kann, und ich somit wirklich in die Geschichte abtauchen konnte, wenn ich mich auf die Geschichte eingelassen habe.

Also das kann sie gut.

 

Fazit:

Dieses Geschichte ist für mich eine etwas widerspenstige Freundin geworden, einerseits wollte ich wirklich wissen wie es weiter geht, wie Pieter sich entwickelt, aber hin und wieder brachte sie mir etwas die Länge zu sehr in die Länge. Dafür hat sie mir einen Krankheit lebendig erzählt und schaffte es, mich nach Holland und zu den Tulpen zu bringen, dabei lernte ich die verschiedensten und kostbarsten Tulpen kennen und durfte kurzzeitig in die Welt der Börsen abtauchen.

Wer auf Historisches steht, wer es mag Mörder zu jagen und gleichzeitig sich selbst in Gefahr zu bringen, wird dieses Buch sicherlich mögen, und wer sich nicht davon abschrecken lässt, das manches etwas Zeitunkoform ist, wird sicherlich seine Freude am Buch haben.

 

Bewertung:

Das Buch hat viele Stärken und viele Schwächen, leider hab ich es jetzt nicht besser geschafft die Stärken hervorzuholen, als meine kritischen Punkte, deswegen gibt es auch nur drei Sterne für diese Geschichte, die aber eher bei vier Sternen liegen als bei glatten drei Sternen.