Interessanter Fall
Bewertet mit 4 Sternen
Als die achtjährige Daisy bei einer Gartenparty ihrer Eltern spurlos verschwindet, beginnt die Polizei sofort mit ihren Ermittlungen. Schnell wird klar, dass die Eltern erst sehr spät bemerkt haben, dass ihre Tochter verschwunden ist. Damit rücken sie sofort an die erste Stelle der Verdächtigenliste.
Detective Adam Fawley und seine Kollegen stoßen auch schon bald auf widersprüchliche Aussagen des Vaters, der Daisy immer wie eine Prinzessin behandelt hat, aber auch der Mutter, für die der Schein wichtiger ist als das Sein. Selbst der Sohn verhält sich äußerst merkwürdig. Je tiefer Fawley gräbt, desto mehr wird deutlich, dass die Familie etwas zu verbergen hat.
Interessant ist der Aufbau der Story, die in einzelnen Passagen immer weiter in Richtung Vergangenheit erzählt wird. So ergibt sich, wie bei einem Puzzle, das wahre Bild der Familie Mason, das allmählich hinter der Fassade erscheint.
Allerdings gestalten sich die Ermittlungsarbeiten zunehmend zäh. Da außer den Eltern noch weitere Verdächtige ins Spiel kommen, die alle ein mögliches Motiv hätten und jedem kleinsten Hinweis nachgegangen wird, wird zwischendurch auch die Lektüre etwas zäh. Eine originelle Idee jedoch sind die eingestreuten tweets, in denen Nachbarn, aber auch Wildfremde, ihre gut gemeinten oder auch bitterbösen Kommentare abgegeben.
Der leitende Ermittler Detective Adam Fawley selbst hat ein Kind auf tragische Weise verloren und wird durch den Fall ,,Daisy“ immer wieder schmerzlich daran erinnert. Allerdings erfährt man seine Geschichte erst nach und nach. Doch obwohl in der Ich-Perspektive aus Fawleys Sicht erzählt wird, was etwas gewöhnungsbedürftig ist, kommt man der Person des Detectives nicht wirklich nahe. Vielleicht gelingt dies im nächsten Band besser.