Rezension

Interessanter Krimi aus München im Jahr 1920

Wintergewitter - Angelika Felenda

Wintergewitter
von Angelika Felenda

Bewertet mit 5 Sternen

    Der Krimi spielt 1920 in München. Der ermittelnde Kommissär Sebastian Reitmeyer ist traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt. Während er sich mit Aufklärung von Diebstählen, Gewalt und Schwarzmarkthandel beschäftigt, wird eine junge Frau tot aufgefunden. Was ist mit ihr passiert? Parallel dazu wird die Geschichte von einer anderen jungen Frau namens Gerti erzählt, die mit dieser Geschichte in Verbindung steht, aber zunächst noch nichts davon ahnt. Kommissär Reitmeyer übernimmt die Ermittlungen und löst einen Strudel von Ereignissen aus bzw. wird in diesen hineingezogen.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, weil es für mich eine Art Zeitreise darstellte. Plötzlich befand ich mich in München 1920. Ich hatte vorher keine richtige Ahnung, wie es dort ausgesehen hat bzw. wie man in der damaligen Zeit gelebt hat. Hier erfuhr ich nun nicht nur von Hunger, Kälte und Armut, sondern auch von der politischen Lage, die ich mir nicht so "brenzelig" vorgestellt hatte. Reitmeyer selbst erfährt von seinen Vorgesetzten schon deren rechte Gesinnung bzw. die Einflussnahme derselbigen. Eine Zeit voller gegenseitigem Misstrauen, was ich so nicht erwartet habe. Reitmeyer selbst ist ein Sympathieträger und ich habe ihn sehr gerne durch seinen Fall begleitet.
Die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil mich als Leser sehr zu fesseln und ein Fall aus der Vergangenheit hat für mich in der Gegenwart an Bedeutung gewonnen. Wo stehen wir heute bezüglich des gesellschaftlich und politischen Lebens?