Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Interessanter Polit-Thriller

Wer die Hunde weckt - Achim Zons

Wer die Hunde weckt
von Achim Zons

~~David ist als Auslandskorrespondent eines großen deutschen Zeitungshauses in Hongkong tätig. Dem Tipp einer CIA-Agentin folgend recherchiert er über einen Raketenanschlag der Bundeswehr auf einen LKW-Konvoi in Afghanistan, bei dem nicht nur Talibankämpfer, sondern auch unschuldige Kinder ums Leben gekommen sind. Dabei stoßt er auf ein dichtes Netzt aus Geheimdiensten, politischen Machenschaften, journalistischer Konkurrenz und des Kriegsgeschehens im nahen Osten und setzt mehr als einmal sein eigenes Leben aufs Spiel.

Die Geschichte thematisiert definitiv ein spannendes und interessantes Thema, dem Autor gelingt es ein verzwicktes Netz aus Intrigen, Machtspielen und Machenschaften zu spinnen, das sich auf sämtlichen Ebenen erstreckt. Dementsprechend ist die Geschichte natürlich sehr komplexe, was durch die häufigen Perspektivenwechsel noch verstärkt wurde. Etwaige Handlungsstränge die nicht zur eigentlichen journalistischen Recherche des Ich-Protagonisten beigetragen haben, hätten deshalb meiner Meinung nach auch an einigen Stellen gekürzt werden können, um die Geschichte nicht zu sehr in die Länge zu ziehen. Besonders am Anfang konnte mich die Geschichte noch nicht wirklich fesseln, vielmehr hat sie erst in der zweiten Hälfte des Buches so richtig Fahrt aufgenommen, als die einzelnen Puzzlestücke langsam begannen sich zusammenzusetzten. Das Ende selbst hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen und erscheint mir unrealistisch beziehungsweise wirkt unstimmig auf mich. David als Ich-Charakter selbst war kühl, rational und blieb mir immer ein wenig fremd. Er konnte mich deshalb jedoch auch nicht mitreißen und das Buch konnte mich leider auf einer emotionalen Ebene nicht wirklich berühren.

Alles in allem gelingt Achim Zons also ein spannender und interessanter Polit-Thriller, der definitiv lesenswert ist, auch wenn er einige erzählerische Schwächen aufweist und mich nicht immer ganz mitreisen beziehungsweise überzeugen konnte.