Rezension

Interessanter Roman mit Schwächen

Liebe ist ein Kleid aus Feuer - Brigitte Riebe

Liebe ist ein Kleid aus Feuer
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 3 Sternen

Bei dem etwas schwülstigen Titel könnte man unweigerlich denken, bei dem Roman handelt es sich um einen jener leicht schnulzigen Historienromanzen. Das ist allerdings überhaupt nicht der Fall – zum Glück. „Liebe ist ein Kleid aus Feuer“ ist ein durch und durch gut recherchierter, facettenreicher historischer Roman, der den Leser ins frühe Mittelalter, zur Zeit Otto I., entführt. Riebe entwirft ein sehr detailliertes Bild des 10. Jahrhunderts, beschreibt neben den politischen Ereignissen auch die entbehrungsreichen, zum Teil grausamen Lebensumstände in jener Zeit. Nebenbei erfährt der Leser einiges über den Reliquienhandel, die Schwertleite, das Schmiedehandwerk oder die Falknerei. Und eine kleine Liebesgeschichte gibt es auch noch.
Der Schreibstil ist recht angenehm und leicht. Trotzdem hat es einige Seiten gedauert, bis ich in die Geschichte reingekommen bin. Das lag hauptsächlich an den Charakteren, die fast alle etwas sehr Eigentümliches, Seltsames an sich haben und einem nicht sofort ans Herz wachsen. Während die Geschichte im Mittelteil zunehmend spannender wird, zieht sich das Ende allerdings etwas arg in die Länge und ist im Vergleich zum Rest fast kitschig. Im Großen und Ganzen ein gut geschriebener, interessanter Roman, der aber an manchen Stellen dramaturgische Schwächen aufzeigt.