Rezension

interessanter Stoff, doch kein Thriller

Der Wolkentempel
von Patrick Woodhead

Bewertet mit 4 Sternen

Auf einer Bergtour im Himalaya entdeckt der junge Bergsteiger Luca eine steinerne Bergpyramide, von der er sich in den Kopf setzt, sie als erster besteigen zu wollen.

Als er mit seinem Freund nach Tibet zurückkehrt, glauben die Chinesischen Besatzer, sie würden den elften Panchen Lama begleiten und beginnen eine Hetzjagd auf die Abenteurer.

Unversehens geraten die beiden in einen Machtkampf, in dem nicht weniger als die Zukunft Tibets auf dem Spiel steht.

„Der Wolkentempel“ war der erste Roman von Patrick Woodhead, den ich gelesen habe. Er wird als „Thriller“ bezeichnet, aber dem kann ich mich nicht ganz anschliessen. Ich stimme zu, dass die Geschichte faszinierend ist, ganz besonders die Einzelheiten, die man z. B. über die Landschaft erfährt. Oftmals hatte ich den Eindruck, alles ganz plastisch vor meinem inneren Auge sehen zu können. Auch die unterschiedlichen Handlungsorte sind interessant dargestellt und die Frage, ob es gelingt, den Jungen in Sicherheit zu bringen, lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Zunächst musste ich mich jedoch ein wenig an den Schreibstil gewöhnen. Die handelnden Personen blieben für mich dabei wenig greifbar, allenfalls Luca war mir von Anfang an unsymphatisch, da ich schnell den Eindruck gewann, dass er in erster Linie an sich selbst denkt. Und das erscheint mir als zu gefährlich für jemandem, dem ein anderer am Berg sein Leben anvertraut. Und selbstverständlich der chinesische Hauptmann Zhu, der über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen.

Alles in allem war es interessant, mehr oder überhaupt etwas über die politischen Verhältnisse und die Konflikte rund um die Region Tibet zu lesen.