Interessanter, wendungsreicher Krimi mit Witz zu Zeiten des kalten Krieges
Wir schreiben das Jahr 1982 in West-Berlin. Kalter Krieg, Spionage in West und Ost und andere Verstrickungen sind an der Tagesordnung. Der neue James Bond-Film "Octopussy" wird für einige Tage sogar direkt am Checkpoint Charlie gedreht. Was für eine Sensation! Kommissar Kappes Kollege Landsberger weilt mit Mutter auf Urlaub, denkt Kappe. Tatsächlich aber hat Landsberger eine aufregendere Mission. Er ist Komparse bei "Octopussy". Wie aufregend! Doch wenn Landsberger zurück an seinen Arbeitsplatz kehrt, wird es noch viel aufregender. Hier ist das Agentenfieber leider keine Fiktion mehr. Sein Kollege Kappe, dessen Chef auf einer Fortbildung weilt, muss mit dem BND zusammenarbeiten, denn den Amis ist bei Verlegung ihrer Militärbasis in Bayern ein Atomsprengsatz abhanden gekommen. Dann will die DDR noch ein verschollenes Farbergé-Ei an den Westen verkaufen, das die Mitarbeiterin der Kommerziellen Koordinierung Marina Mars über die Grenze bringen soll. Marina Mars überlegt zudem, bei dieser Gelegenheit auch gleich in den Westen überzulaufen. Die Übergabe geht gründlich schief. Auch in dieser Sache sind nun Kappe und seine Kollegen gefordert, wobei ihnen LKA und BND auch nicht immer unbedingt eine Hilfe sind. Ganz nebenbei verfolgt ein größenwahnsinniger russischer General noch ganz andere böswillige Pläne, die grausam ausgehen könnten...
Als Leser kann man hier an einer Hochphase des Kalten Krieges teilhaben. Vieles ist Fiktion, manches war jedoch bittere Realität. Unglaublich wie es der Autorin unnachahmlich gelingt, Fiktion mit einer Fülle von top-recherchierten Fakten zu verbinden. Lehrreich und wendungsreich ist das Geschehen und stets blitzt auch eine gehörige Portion Witz hindurch. Ist man erst einmal gut in die Geschichte hineingelangt, nimmt diese an Tempo und Verwicklungen zu bis es zum actiongeladenen Showdown kommt! Lesen - hier wird man gut unterhalten und kann auch noch viel lernen.