Rezension

interessantes Familiendrama

Helenas Geheimnis
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4 Sternen

Helena hat von ihrem Patenonkel Pandora geerbt - sein Haus auf Zypern, auf dem sie vor vielen Jahren den Sommer verbracht und sich zum ersten Mal verliebt hat. Nun fährt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern dorthin, um das Haus auf Vordermann zu bringen und dort Urlaub zu machen. Doch so glücklich sie damals war und heute ist, so sehr fürchtet Helena auch, dass dieser Urlaub die Büchse der Pandora öffnen könnte - denn es gibt einige Dinge in ihrem Leben, von denen ihre Familie nichts weiß und die sie auch gerne weiter für sich behalten würde...

Ich habe schon einige Bücher von Lucinda Riley gelesen, die bisher alle im Plot immer eine Verbindung zwischen einer Person in der Vergangenheit und einer Person in der Gegenwart herstellten. So war ich sehr gespannt, in welche Zeit der Vergangenheit mich "Helenas Geheimnis" führen würde - und war leider ein bisschen enttäuscht, dass es hier nicht um eine andere Person in einer bestimmten Zeit (z.B. während des 1. oder 2. Weltkrieges) geht, sondern dass man "nur" ca. 12 Jahre in Helenas Leben zurückreist bzw. zehn Jahre in Alex' Leben und dabei auch keine historischen Begebenheiten eine Rolle spielen, sondern es darum geht, was damals passiert ist. Zumal es um Ereignisse geht, die zwar nicht undramatisch sind, aber umgekehrt bin ich von Lucinda Riley da doch durchaus andere Geschichten gewohnt. Insofern hat mich dieser Teil leider ein bisschen enttäuscht, da hatte ich mehr erwartet - zumal bei einem Buch von 600 Seiten Länge.

Wobei ich sagen muss, dass das Buch mir immerhin nicht lang vorkam. Es liest sich gewohnt flüssig und selbst da, wo man "nur" der Familie durch die Ferien folgt, habe ich es ungern aus der Hand gelegt. Der Stil und die anschaulichen Beschreibungen vom Haus und dem zypriotischen Leben haben für mich einiges wieder wettgemacht. Anders hätte ich auch noch einen weiteren Stern abgezogen, so hat mich das Buch immerhin in dieser Hinsicht gut unterhalten.

Die Figuren sind sehr genau ausgearbeitet, man kann sie sich alle gut vorstellen. Allerdings bin ich mit manchen nicht so richtig warm geworden oder erst sehr spät - wobei ich z.B. bei Jules denke, dass das auch so intendiert war. Bei anderen, wie z.B. William, bin ich mir da nicht so sicher und gerade bei ihm habe ich mich öfter gefragt, was Helena wohl an ihm findet. Helena selbst wirkt gerade zu Beginn fast zu glatt und perfekt. Natürlich gibt es solche Frauen, die dann auch noch sympathisch sind, aber es waren dann Kleinigkeiten wie z.B., dass sie eine Haushaltshilfe eingestellt hat, die sie für mich erst menschlich gemacht hat. Umgekehrt finde ich es gut, dass sie sehr selbständig ist und weiß, wie sie sich Hilfe organisiert - auch das hat sie mir letzten Endes sympathisch gemacht. Und ihre beiden kleinen Kinder sind einfach zu süß =)

Fazit: Ein Buch, von dem ich vom Klappentext her mehr erwartet hätte, dass aber durch seinen Stil und seine Charaktere durchaus für Fans von Lucinda Riley und Co etwas sein könnte.

Kommentare

Rosenmadl kommentierte am 18. Juli 2016 um 21:45

Da ich Fan bin, wird mir das Buch hoffentlich auch gut gefallen :)