Rezension

Interessantes Grundkonzept, aber fade Umsetzung

The Book of Ivy - Amy Engel

The Book of Ivy
von Amy Engel

Kann den Hype nicht so ganz nachvollziehen. Hier ist absolut nix Neues zu lesen, das Buch ist zwar ganz solide, aber mich hat es echt nicht umgehauen.

Inhalt

In einer Welt nach dem nuklearen Krieg gibt es eine Stadt, die von einer Mauer umgeben ist. Hier leben die Überlebenden. Ziel: so viele Kinder wie möglich produzieren, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Daher wird man mit 16 Jahren verheiratet und die Mädels sollen am besten sofort schwanger werden. Verheiratet werden jeweils ein Vertreter bzw. Vertreterin der beiden unterschiedlichen Clans: Westfalls und Lattimers. Und Ivy Westfall heiratet den Sohn des Präsidenten: Bishop Lattimer. Doch ihr Ziel ist es, ihren neuen Ehemann umzubringen, damit die Westfalls an die Macht gelangen und die Gesellschaft neu gestalten, u.a. diese Zwangsehen abschaffen. Doch der angeblich so böse Bishop stellt sich als ganz netter Kerl heraus...

Meine ausführlichere Meinung

Ich denke, wer Band 2 der "Selection"-Reihe von Kiera Cass gut fand, wird auch "The Book of Ivy" mögen. Zwar gibt es ein vielversprechendes gesellschaftliches Szenario, aber das kommt kaum zum Tragen. Denn worauf hier hauptsächlich der Fokus gelegt wird, ist die Beziehung Ivy und Bishop.

Dabei noch nicht einmal irgendwie tiefergehend. Ivy fährt sofort auf Bishop ab, der natürlich supergut aussieht. (Ivy sieht natürlich auch supergut aus.) Auch wenn sich die beiden langsam ein wenig näher kennenlernen, stehen für mich doch mehr Hormone im Raum als wirkliche Zuneigung. Bishop ist für mich ein recht langweiliger Charakter, weil er einfach in jeder Hinsicht perfekt ist.

Generell herrscht mir zuviel Schwarzweißmalerei. Ivy erkennt zwar, dass nicht alles so ist, wie man ihr immer gesagt hat, aber ihre Entwicklung und letztendlich Entscheidung war für mich dennoch nicht nachvollziehbar. Das Buch hat viele Längen, ist absolut vorhersehbar und hat mich auch vom Schreibstil nicht wirklich überzeugen können. Es ist alles sehr simpel gestrickt, ich zitiere: "It's us against them." Grautöne gibt es so gut wie gar nicht.

Fazit

Absolut nichts Neues zu lesen. Zwar ganz solide umgesetzt, aber meiner Meinung nach keine Dystopie, die man gelesen haben muss. Dafür fehlt mir einfach Originalität, ein paar sympathische und komplexere Figuren und sinnvolle Handlung wären auch nicht schlecht. Leichte Kost der Marke Einheitsbrei.