Rezension

Interessantes Grundkonzept, in der Umsetzung leider einige Schwächen

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
von Megan Miranda

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich die spannende Inhaltsangabe gelesen hatte, bin ich mit sehr hohen Erwartungen an das Buch herangegangen.

Vor zehn Jahren hat Nic Hals über Kopf ihren Heimatort verlassen und ihrer Vergangenheit den Rücken zugekehrt.
Doch um das Haus ihres kranken Vaters zu verkaufen, muss sie in ihr altes Leben zurückkehren und sich somit auch ihrer Vergangenheit stellen. Als sie einen geheimnisvollen Brief mit den Worten: „Dieses Mädchen. Ich habe es gesehen.“, weiß sie, dass mit diesen Worten nur ihre beste Freundin Corinne gemeint sein kann, die vor zehn Jahren spurlos verschwand. Was ist damals wirklich geschehen? Doch noch am selben Abend verschwindet ein weiteres Mädchen...

Ehrlich gesagt hatte ich mir von dem Buch mehr erhofft, denn die Grundidee und das Konzept sind klasse.
Die Geschichte wird von der Autorin rückwärts erzählt. Sie beginnt am Tag als Nic den geheimnisvollen Brief erhält und endet mit der Todesnacht von Corinne.
Nach und nach erfährt man so auch immer mehr über die einzelnen Charaktere und deren Verstrickung in die gesamte Geschichte.

Eigentlich ein sehr gutes Konzept, jedoch wird es erst nach mehr als der Hälfte des Buches spannend und bis dahin zogen sich die Seiten nur so dahin.

Mit dem Schreibstil bin ich leider kaum warm geworden. Die Geschichte zog sich viel zu sehr in die Länge und es wurden auch öfter längere Monologe der Protagonisten geführt, die sich die Autorin auch durchaus hätte sparen können, oder zumindest etwas kürzen. Denn hätte man die Seitenzahl um 100 Seiten reduziert, wäre die Geschichte deutlich angenehmer zu lesen gewesen.
Ab etwa dem 9. Tag wurde es dann endlich  etwas spannender und man erfuhr immer mehr über die betreffende Nacht. Das Finale hat mir dann auch ziemlich gut gefallen, jedoch konnte es nicht so ganz die Langeweile der ersten Kapitel wett machen.
Letztendlich erschließt sich mir auch nicht, warum das Buch in das Genre Thriller eingeordnet wurde, denn ich habe schon Jugendthriller gelesen, die deutlich spannender waren.

Mit den Protagonisten konnte ich mich leider auch nicht wirklich anfreunden. Sie waren zwar nicht unsympathisch aber eben auch nicht so, dass ich mit ihnen mitgefühlt habe. Sie waren halt eher durchschnittlich.

Das Konzept hingegen hat mir echt gut gefallen. Durch die andere Erzählweise wurden auch öfter Andeutungen gemacht, auf deren Auflösung man gespannt wartete. Teilweise wurde die Geschichte dadurch etwas verwirrend aber mit zurückblättern und nochmal nachlesen konnte man seine Verwirrung auch ganz gut lösen.

Fazit: Ein interessantes Grundkonzept, das auch ganz gut umgesetzt wurde. Jedoch könnte man die Geschichte um einige Stellen kürzen, damit die Geschichte anfangs nicht so langatmig ist und auch etwas schneller Fahrt aufnimmt.
Ein nettes Buch für zwischendurch, die ersten 100 Seiten kann man ja überspringen. ;)

3 von 5 Sternen!