Rezension

Interessantes Portrait der Frau im Leben Beethovens

Frau Beethoven - Verena Maatman

Frau Beethoven
von Verena Maatman

Bewertet mit 5 Sternen

Die Adelige Josephine ist Anfang 20, als ihre Mutter in Wien für sie einen Bräutigam aus dem Adel aussucht. Gleichzeitig lernt sie den jungen Musiker und Komponisten Beethoven kennen und nimmt – wie ihre ältere Schwester Therese – bei ihm Klavierunterricht. Auch wenn sie einen anderen heiratet, bleibt sie Beethoven immer verbunden. Sie schwärmt für ihn, er widmet ihr (wenn auch nicht offiziell) Kompositionen… Eine Heirat mit Ludwig van Beethoven, einem Bürgerlichen, ist jedoch leider für eine Adelige undenkbar. 

Meine Meinung:
Ich mag die Bücher der Autorin aufgrund ihres flüssigen, warmherzigen Schreibstils sehr. So war ich auch bei diesem Roman schnell in der Handlung und habe das Leseerlebnis sehr genossen. 
Ich wusste bisher noch nichts über die Frau, die eine so wichtige Rolle im Leben Beethovens gespielt hat, und finde es sehr gut, dass im Beethovenjahr auch über sie erzählt wird. 

Das Leben von Josephine ist sehr bewegt, auch wenn sie nicht sehr alt geworden ist. Daher hat mich der Roman stellenweise auch ziemlich mitgenommen und ich war nicht nur einmal froh und dankbar, dass ich heute lebe und mich nicht – wie Anfang des 19. Jahrhunderts – einem Ehemann unterordnen muss! 

Neben dem Leben Josephines, das sehr authentisch und nachvollziehbar beschrieben wird, habe ich mich auch darüber gefreut, Ludwig van Beethoven von einer ganz anderen Seite (nicht als alter tauber – zum Teil cholerisch wirkender – Mann) kennenlernen zu können. Seine gefühlvollen Seiten als junger Musiker – wie ein Rockstar in Wien – fand sich sehr spannend kennenzulernen. 

Nicht zuletzt bekommt man über diesen Roman ganz neue Einblicke in Beethovens Musik. Es wird wunderschön beschrieben, wie Josephine – eine erfolgreiche Pianistin! – seine Stücke nicht nur spielt, sondern auch ein tiefes Verständnis dafür entwickelt, was sie ausdrücken möchten. Mich haben diese Sichten besonders berührt, denn man merkt als Leser(in) sehr deutlich, wie Josephine und Ludwig sich über die Musik verstehen. 

Fazit:
Ich habe in diesem Roman viel Neues gelernt und war gleichzeitig sehr beeindruckt von dem aufreibenden Lebensweg Josephines. Dank der gekonnten Erzählung hat mir der Roman schöne Stunden geschenkt.