Rezension

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Generation Erdogan - Cigdem Akyol

Generation Erdogan
von Cigdem Akyol

Rezension "Generation Erdogan" von Cigdem Akyol

Das Buch ist mit 208 Seiten am 13.02 2015 im Kremayr & Scheriau Verlag erschienen. Die Autorin ist außerdem Redakteurin und schreibt für mehrere Zeitungen.
 

Inhalt:

Es sind zwei Welten, die in diesem Land aufeinanderprallen. Ein Staat zwischen Ost und West, zwischen Laizismus und Religiosität, zwischen Aufbruch und Stagnation. Es ist ein Einzelner, der diese Republik im letzten Jahrzehnt nach seinem Willen umgestaltet hat, und dessen Name schon jetzt in die Geschichtsbücher der Türkei eingegangen ist: Recep Tayyip Erdogan.
Unerbittlich verfolgt er seinen Kurs, Medien und Verwaltung werden instrumentalisiert, Kritiker inhaftiert, Justiz, politische Oppositionen und Millitär entmachtet. Eine ganze Generation von Türken und Türkinnen ist mittlerweile durch ihn geprägt worden. (Klappentext)
 

Das Cover:

Ich finde das Cover ziemlich schön. Es sieht in natura viel eindrucksvoller aus, als im Internet. Das rot kommt richtig stark zur Geltung. Schönes und vorallem zum Buch passendes Cover.
 

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Es liest sich nicht wie ein Sachbuch, denn man kann es "in einem Rutsch" lesen. Ich brauchte nur ein paar Stunden und dann hatte ich es schon gelesen. Das ist ein Pluspunkt, denn sonstige Sachbücher haben oft Schreibstile, die zum einschlafen sind.

Das Thema ist interssant. Es geht um Erdogan. Viele hassen ihn, viele lieben ihn. Das Volk ist gespalten. 50 % der Bürger wählten Erdogan und das spricht doch ziemlich für ihn, oder?

Jedoch gibt es auch Schattenseiten, wie das Verbot von Twitter in Türkei oder das eingeschrängte kritisieren des "Führers". Denn viele Kritiken werden heute noch gelöscht, sodass Erdogan zumindest über das Internet erschwert geschwächt werden kann.

Die Kapitelaufteilung in dem Buch hat mir auch gut gefallen. So geht die Autorin zum Beispiel auf Militär, Justiz, Wirtschaft, Frauenrechte, Medien etc. einzeln ein und das meistens kurz. Das hat mir auch ziemlich gut gefallen.
Gerade das Kapitel Frauenrechte bringt viele negative Fakten mit sich. So forderte der stellvertretende Ministerpräsident einmal, dass Frauen in der Öffentlichkeit nicht lachen dürfen. Wurde zwar nicht durchgesetzt, verständlich, aber trotzdem schlimm, dass soetwas geäußert wurde.
Hinten im Buch findet man noch eine Chronik zur Türkei, wann was passiert ist, von der Gründung der Türkei, bis heute.

Fazit:
Das Buch hat mir gefallen, die Autorin hat einen guten Schreibstil, der die Fakten gut auf den Leser überträgt. Ich fühle mich nun im Nachhinein schlauer und weiß mehr über Erdogan und die Türkei Bescheid.
Empfehlend für alle, die einen Crashkurs zum Thema Türkei wollen, mit Schwerpunkt auf Erdogan.