Rezension

Interessantes Thema, aber eher für Therapeuten geeignet als zur Selbsthilfe

Adam, wo bist du? Eva, was tust du? - Susanne Pointner

Adam, wo bist du? Eva, was tust du?
von Susanne Pointner

Zusammenbleiben und an sich arbeiten, oder die Trennung einleiten? Diese Frage stellen sich viele Paare in einer Langzeitbeziehung. Dieses Buch möchte Lösungsansätze aufzeigen.

Meine Meinung:

Dieses Buch wurde eher für Therapeuten oder interessierte Profis geschrieben.

Spätestens auf S. 120 wird klar, dass die Autorin eher die Therapeuten, oder wie sie sie nennt „HelferInnen“anspricht als die „Endverbraucher“, die sich das Buch aus Interesse an Hilfestellung für ihre Langzeitbeziehung kauften.

Es wird durch den Klappentext suggeriert, dass man als Mensch in einer Langzeitbeziehung Hilfestellung im Aufwerten der Partnerschaft und Unterstützung im analysieren und bewältigen einer Paarkrise bekommt.

Leider schwirrt mir beim Lesen ob der längeren Sätze so manches Mal der Kopf. Auch gibt es enorm viele therapeutische Begriffe, die einem Laien leider nicht so präsent vor Augen stehen, wie Fachpersonal.

Auch die zahlreichen Mythen, Filmbeispiele oder Märchen kommen nicht wirklich gut zur Geltung. Sie erklären zwar anschaulicher als die graue, theoretische Sprache den Sachverhalt, aber sie nehmen auch keinen besonders gehobenen Teil des Buches ein und verschwinden am Ende fast gänzlich.

Ich selbst konnte mich kaum in den beschriebenen Persönlichkeiten wiederfinden. Folglich bin ich auch nicht in der Lage mir selbst auf den Zahn zu fühlen, was ich in meiner Beziehung falsch, oder vielleicht sogar ganz richtig mache. Ganz kurz flammen zwischendurch praktische Beispiele auf, die sich aber, wenn es interessant und nachvollziebar wird, wieder in einer groben Aufzählung möglicher Herangehensweisen für die Therapie verlieren.

Eine konkrete Anleitung für Langzeitpartner ergibt sich in diesem Buch nicht.

Wohl aber werden Therapeuten die ein oder andere Anregung für die Gestaltung einer Therapiesitzung oder Wahl einer bestimmten Therapieform finden.

Fazit:

Ich weiß nicht für wen dieses Buch im Endeffekt geschrieben wurde. Mir scheint, dass man entweder das Ziel aus den Augen verloren hat den Laien „abzuholen“, oder dass der Klappentext nicht auf den Kern des Buches, nämlich Lektüre für Fachpersonal, abgestimmt war, und somit die falsche Leserschaft heranzieht.

Aufgrund der schweren Lesbarkeit für mich als Laien und der wenigen inhaltlichen Hilfe komme ich somit nur auf 3 von 5 Rezensionspunkten. Die 3 verbliebenen Punkte sind für die gesamtheitliche Herangehensweise zu nehmen, die ich in der Tat gar nicht so schlecht finde, die sich mir aber eben aufgrund meiner nicht-therapeutischen-Vorbildung nicht in Gänze erschließen kann.

Das Buch bleibt schlicht und ergreifend zu theoretisch und fachbezogen. Schade.

Autor: Susanne Pointner