Rezension

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intergalaktischer Glückskeks

Heliosphere 2265 - Band 25: Die alte Macht (Science Fiction) - Andreas Suchanek

Heliosphere 2265 - Band 25: Die alte Macht (Science Fiction)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 4 Sternen

"Wir tun das, was wir immer tun."

Und was ist das?
Für jeden einen Lesekatzen-Gummipunkt, der jetzt denkt: Rezensionen schreiben. Für jeden Zwei, der denkt: Ah, Heliosphere, Key liest weiterhin die Teile von vor einem Jahr in den LeseRunden auf Lovelybooks. Einen dritten Gummipunkt, für diejenigen unter euch, die sagen: Die IL HYPERION ist mal wieder zusammen geschossen worden.
Wir befinden uns mit eben diesem Schiff im TrES 2 System - das kann man suchmaschinen und findet die Kreativität der Namensgebung der NASA in Bezug auf 750Lichtjahre entfernte Exoplaneten. *Fähnchen schwenk

Schon im letzten Teil waren wir dort, zusammen mit all den anderen, die zum Möbiusband aufgebrochen waren um Richard Meridians Jahrhundertplan und seine Kuckuckseier aufzuhalten. Jetzt sind wir schon durch so viele Abenteuer geschifft, haben Raum und Zeit hin und zurück durchquert und wofür das alles? Um jetzt den nächsten Zyklus zu starten. Das Außenteam, bestehend aus Jayden, Lukas, Giulia und Sarah steckt in Schwierigkeiten. Die Schleife steht kurz vorm Explodieren, doch die Interferenzen verhindern das Bernsteinfunkeln um die Crew da raus zu holen.
 

"Die Zähne zusammenbeißen und irgendwie überleben."

Mich machen die Überlegungen an diverse Zeitverschiebeparadoxen wirr. Da kommen jetzt 328 Sporenschiffe angeschossen und sind wie aus dem Winterschlaf erwacht, da sie, trotz aller Zeitsprünge bisher in ihrer Gefängnisblase kaum Zeitverlust hatten und was findet die Chefingenieurin heraus? Richtig, dass die blöden Aliens jetzt Monate Zeit haben aufzurüsten und sich auf die neue Situation einzustellen, während in der Echtzeit nur Stunden vergehen. Stunden in denen die Assassinenschiffe Führungslos um sich ballern. Die Piraten Reißaus nehmen, Noriko um jeden Preis ihr Außenteam wieder zurückholen will und die EMPIRE ihren an akuter Blutarmut leidenden Imperator ebenfalls wiederbeschaffen will.

Ob sich das zeitlich ausgeht? Eher nicht. Denn wenn etwas schief geht, dann so richtig. Man könnte sagen, dem Wunderheld Cross geht Fortuna fremd. Was, wie später festgestellt, anscheinend an all den Technikern liegt, die dem Aberglauben aufsitzen, sollte man einmal an Bord der legendären HYPERION gearbeitet haben, hätte man sich ein Stück vom intergalaktischen Glückskeks abgebrochen. Auch Sjöberg und seine ge-sjöberg-ten Marionetten haben mehr Happy End als ihnen zustehen und das obwohl Jay die EMPIRE noch mal ordentlich ärgert und ihnen auf der Nase herum tanzt. Sein letzter Harakiri-Move, bevor wir die Szenen wechseln und zurück auf den '18Loch Golfplatz' der Republik rund um Pearl kehren.
 

"Unter Eingeweihten nennen wir das die Cross-Krankheit."

Kopfschmerzen sind vorprogrammiert, zur DNA gibt es RNA und CARA hat Bücher geschrieben. Nein, also nicht die künstliche Intelligenz selbst, sie hat nur aus ihrem Speicher ihrer Raum/Zeit repliziert. Erstaunlicherweise mit dem lustigen Detail, dass es nun zweierlei Versionen von gestandener Literatur im Kanon gibt. Janis' Haare sind nass, die Techniker mögen auch in 2265 Techno-Mukke und abgesehen von der erstaunlichen Entwicklung der 'Neo-Marines' mit Riechzungen ist die Zukunft nicht so sehr weiter entwickelt wie man denken mag. Wenn ich eine Chance sehe die frei gelassenen Ash'Gul'Kon aufzuhalten, dann damit, den wuchtigen Hammer der Bürokratie einzusetzen.

Ihr glaubt ich scherze? Au contraire, unsere moderne Gesellschaft mit ihren Kopien, Durchschlägen und Paragraphen, mit ihren Formfehlern und Widerspruchsfristen, ihren 'Verschlimmbesserungen' und dem Haushalts Etat hat da einiges zu bieten, was denen schon noch die Gemütlichkeit austreiben wird. Man stelle sich nur einmal vor, sie müssten eine Steuererklärung abgeben - die Nachzahlung für all die Zeit wird horend.

 

Fazit:

Spaß beiseite, Spoiler kommt raus, ihr seid enttarnt und da hilft euch auch die Stealth-Technologie nicht mehr. Es ist und bleibt schwer Rezensionen zu laufenden Serien zu verfassen. Darüber hinaus bleiben die Bände in gewohnter Kürze bestehen. So kann man sie schnell lesen und auf den nächsten Band harren. Doch mitunter birgt es die Gefahr immer etwas zu sagen, was schon zu viel sein könnte.

Ich würde ohnehin nicht empfehlen quer einzusteigen. Lieber bei Teil1 anzufangen. Mittlerweile gibt es ja genügend Auswahl: Ebooks in einem Rutsch, die HCs (mit immer 3 zusammengefassten Teilen) oder die qualitativen Hörspiele. Tatsächlich fange ich langsam an, nach einem Heliosphere-Wiki zu schreien, Elena zum Beispiel hätte gern das Glossar wieder (LR-LB) und wenn wir schon dabei sind, darf es auch gern mittlerweile ein Personen-/ Orteverzeichnis geben.