Rezension

Interkulturelle Liebesgeschchte mit viel japanischem Flair

Für immer und Sushi? - Fiona Kawazoe

Für immer und Sushi?
von Fiona Kawazoe

Bewertet mit 5 Sternen

Vanessa, genannt Vani, tritt Hals über Kopfeine Stelle als deutschsprachige Nannyeines Zwillingspäärchens bei einer Famile in Tokio an, ganz ohne japanische Sprachkenntnisse, ohne je in Japan gewesen zu sein und ohne ihre Arbeitgeber persönlich zu kennen. Ihre Beweggründe erfahren wir erst nach und nach. Recht schnell sucht sie sich eine eigene Unterkunft , um von der Mutter der Zwillinge, Ayumi ,nicht völlig vereinnahmt zu werden. So wird sie Mitbewohnerin der extrovertierten, lebhaften Halbjapanerin Saki, die einen Blog für interkulturelle Liebesbeziehungen unterhält,und lernt bald auch deren Jugendfreund Takuya kennen. Zwischen den dreien entwickelt sich schnell eine enge Freundschaft . Darüber hinaus knistert es heftig zwischen Takuya und Vani , doch hätte eine Beziehung eine Chance? Immerhin hat Vani nur ein auf drei Monate befristetes Visum.
Besonders interessant in diesem Roman sind neben den sehr liebenswerten Charakteren und der unterschwelligen Romantik vor allem die vielen kleinen Dinge, die dem Leser die japanische Alltagskultur nahebringen So entfaltet sich ein Bild, fernab von Geisha und Teezeremonie mit ganz gewöhnlichen alltäglichen Kleinigkeiten, wie Begrüssungen, Möbelkauf und hier unbekannte Möbelstücke, die Einstellung zur Kindererziehung, Essgewohnheiten usw. Auch die hier oft auf Unverständnis stossende Einstellung der Angestellten zu Arbeitseinsatz und Urlaub wird einleuchtend und wirklichkeitsnah erläutert.. Ein wirklich faszinierendes Buch, das dem Leser ausser viel Lesevergnügen auch auf sehr unterhaltsame Weise ein Bild des alltäglichen Lebens in Tokio vermittelt, das sich so bestimmt in keinem Reiseführer findet.