Rezension

Intrigen und politische Schachzüge

The Winner's Crime - Marie Rutkoski

The Winner's Crime
von Marie Rutkoski

Kommt eindeutig nicht an den ersten Band ran. Aber dennoch größtenteils gut zu lesen und einfach unterhaltsam. 3 1/2 Sterne.

Inhalt

Kestrel hält ihr Versprechen, welches sie gegen Ende des ersten Bandes dem Emperor gegeben hat, ein. Doch dann wird Arin in den Palast eingeladen und schnell erkennt sie, dass die politischen Ränkespiele jetzt erst losgehen. Wem kann sie trauen, wem sich anvertrauen?

Meine ausführlichere Meinung

Obwohl ich das Buch wirklich problemlos in einem Rutsch weggelesen habe, ist für mich ein deutlicher Abfall zum ersten Band, der mich restlos begeistert hat, festzustellen. Das liegt für mich meiner Meinung hauptsächlich an den Charakteren, die doch sehr frustrierend waren, weil hier - wie so oft - mit ein wenig Kommunikation viel Ärger hätte vermieden werden können. Mir sind die Gründe, warum es hier vielleicht nicht so einfach wie in anderen Geschichten ist, durchaus klar, aber für mich war es wirklich schon haarscharf an der Grenze, wie oft die liebe Kestrel zwischen "Er darf es nicht wissen" und "Ich muss ihm alles sagen" hin- und herschwankte. Ein bisschen weniger (zum Beispiel den Brief, den sie geschrieben und gleich verbrannt hatte, weglassen - für mich too much) hätte mir eindeutig besser gefallen.

Außerdem fand ich es schade, dass manche Charaktere derart zu Nebenfiguren verkommen sind. Gerade Kestrels beste Freundin Jess und was im Laufe dieses Buches passiert, passt für mich nicht so ganz zu Band 1 und der ach so innigen Beziehung zwischen den beiden.

Der Schreibstil hat mir allerdings gut gefallen, und die Welt, welche die Autorin entworfen hat, ebenso. Die große Stärke sind für mich die politischen Machtspielchen, Intrigen, Verrat und Co. - einfach intelligent und glaubwürdig dargestellt und nicht so eine vage, lieblose Darstellung, wie man es oft in anderen Young-Adult-Fantasybüchern findet, da sie meist nur ein wenig dramatischen Rahmen für eine Liebesgeschichte bieten.

Fazit

Da ich vom politischen Aspekt weiterhin sehr überzeugt bin und stark hoffe, dass dieses Buch einfach vom typischen 2.Band-Füller-Syndrom einer Trilogie leidet, gibt es von mir 3 1/2 Sterne aufgerundet zu 4 Sternen. Auf jeden Fall lesenswert, aber zum fantastischen ersten Band, an dem ich diese Fortsetzung messen muss, ist doch ein deutlicher Qualitätsabfall festzustellen, was die Figuren angeht. Auch zieht sich die Story manchmal leider ein wenig.