Rezension

„Irgendwann holen Jeden seine alten Schuld ein.“

Friesenschuld. Ostfrieslandkrimi - Edna Schuchardt

Friesenschuld. Ostfrieslandkrimi
von Edna Schuchardt

Die junge Schriftstellerin Isa Lehrmann ist mit sich und ihrem Leben nicht mehr zufrieden. Alles was sie um sich hatte, ist zerbrochen. Als dann ihre Großtante stirbt, die sie eigentlich nicht wirklich kannte, ist sie ganz erstaunt, dass diese ihr ihr Haus vererbt hat. Nun ist alles ganz einfach. Isa bricht alle Zelte hinter sich ab und zieht nach Hachensiel in Ostfriesland. Hier ist kein Lärm, kein Gewusel, nein hier ist die Ruhe im Vordergrund. Nun kann Isa sich wieder voll und ganz auf ihr Schreiben konzentrieren.

Mit dem Haus hat sie auch eine Katze geerbt. Sie hat keinen Namen, drum heißt sie einfach nur Katze. Irgendetwas Mystisches geht von ihr aus und Isa schließt das fellige Näschen sofort in ihr Herz. 

Doch auch in diesem idyllischen kleinen Dörfchen ist etwas nicht in Ordnung, was Isa sofort auffällt. Warum sind denn hier keine Männer im Ort und warum beantwortet ihr denn Niemand ihre Fragen? Nun ist Isa‘s Spürsinn geweckt.
  
Der nette Pfarrer Hannes Piepenbrink gewährt ihr Einsicht in die Kirchenbücher und sofort fällt Isa auf, dass hier eine Lücke klafft, die sie füllen muss. Alles scheint seinen Ursprung im Jahre 1944 zu nehmen und hier muss Isa weiter nachforschen. 

Bei einem Fest im Ort lernt sie Joost Steiner kennen. Er ist ihr gleich sympathisch, doch als dann der Vater auftaucht und gleich handgreiflich wird, erinnert sich Isa an den Namen und die Lücke, die in den Kirchenbüchern zu diesem Namen klaffte.

Bei ihrem Besuch im Archiv in Norden trifft Isa dann auf Jonathan Weise. Er versucht herauszufinden, was vor Jahren mit seiner Großmutter und mit seinem Vater in Hachensiel geschehen ist. Nach kurzem Austausch an Informationen, tun sich die Beiden zusammen und ahnen nicht, dass sie in ein Wespennest aus Korruption, Gewalt und Mord gestochen haben. Die Gefahr lauert ihnen auf und nun passieren Dinge, die sie nicht aufhalten können. Alles läuft völlig aus dem Ruder. Und Jeder, der ihnen zur Seite steht, begibt sich selbst in tödliche Gefahr.

Fazit:

Die Autorin Edna Schuchardt nimmt mich in ihrem Krimi mit nach Ostfriesland. Dies gelingt ihr sofort. Ich kann die See riechen, das Wasser spüren und die Gefahr fühlen.

Der Schreibstil ist gut und flüssig lesbar.

Die Spannung, die am Anfang aufgebaut wird, flacht dann ein wenig ab. Zur Mitte hin steigt sie wieder voll an und reißt mich mit. Ich kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis die letzte Seite gelesen ist.

Die Charaktere sind sehr bildlich beschreiben, so dass ich mich sofort mit ihnen identifizieren kann. Ich mag sie wirklich alle. Mein Liebling ist hier allerdings die Katze. Von ihr geht eine Aura aus, die mich sofort gefangen nimmt. Sehr bildlich beschreibt Edna Schuchardt die Szenen, in denen die Katze die Hauptrolle spielt. Das hat mir besonders gut gefallen. Ich mag aber auch Isa, sie ist offenherzig, neugierig und sehr sympathisch. 

Der Krimi spielt in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Der Autorin ist es wirklich sehr gut gelungen, diese zwei Erzählstränge geschickt miteinander zu verknüpfen.

Hier kommen von mir fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.