Rezension

Irre Idee

Als der Teufel aus dem Badezimmer kam - Sophie Divry

Als der Teufel aus dem Badezimmer kam
von Sophie Divry

Der Autorin ist hier ein sehr spezielles Buch gelungen. Vom Grundthema her geht es ja eher um etwas sehr Ernstes, nämlich, dass die Protagonistin ziemlich pleite ist und ihr die Bürokratie auch noch einen Strich durch die Rechnung macht. Dies führt zu ziemlicher gesellschaftlicher Isolation. Sehr humoristisch und mit viel Selbstironie wird Sophies Problem aus ihrer Sicht beschrieben. Den Schreibstil muss man jedoch mögen! Zwischendrin werden komplett andere Geschichten von ihr erzählt. Was mir gut gefallen hat, war die Aufmachung der Geschichten oder ihrer Gedanken. Mal als Textbirne gestaltet, mal ohne Punkt und Komma in einem durch geschrieben oder wild durcheinander zeigende Fingersymbole. Die Autorin hat sich auf jeden Fall was einfallen lassen, damit es nicht langweilig wird. Man kann sich sehr gut in die Protagonistin hinein versetzen und ihr „Elend“ mitfühlen. 
Ich muss aber leider sagen, dass mir das Buch zu durcheinander war. Die seitenweise immer wieder ziemlich gleichen Sätze aneinandergereiht, waren zu viel des Guten. Auch ging es mir um zu viele banale Dinge, die das Buch dann nur unnötig füllten. Immer wenn ich in die Geschichte etwas eingetaucht bin, wurde ich wieder heraus gerissen, weil es plötzlich um was ganz anderes ging. So entstand kein Lesefluss und kein sinnvoller Zusammenhang. Was unter dem Titel des Buches steht, trifft es auf den Kopf: „Ein Improvisationsroman voller Unterbrechungen und ohne Anspruch auf Tiefgang“. Leider nicht ganz meinen Lesegeschmack getroffen!