Rezension

Irreführender Klappentext

Dunkeljäger - Alexey Pehov

Dunkeljäger
von Alexey Pehov

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dunkeljäger von Alexey Pehov ist am 13. Oktober 2014 im Piper Verlag erschienen
432 Seiten mit 28 Kapiteln und 2 Glossaren

Autor (laut Klappentext):
Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen.
Er ist neben Sergej Lukianenko der erfolgreichste phantastische Schriftsteller Russlands.
"Die Chroniken von Siala" und "Die Chroniken von Hara" wurden zu internationalen Bestsellern.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.

Inhalt laut Buchrücken:
Ein ewiger Krieg. Zwei verfeindete Häuser, die die Welt der Elfen in den Untergang reißen werden. Und nur ein Weg für den Elfenkrieger Lass, seine Heimat zu retten:
Er muss vom Gejagten zum Jäger werden....

Inhalt laut Klappentext:
Nach "Die Chroniken von Siala" und "Die Chroniken von Hara" das neue Epos von Alexey Pehov:
Der Elf Lass lebt in einer vom Krieg zerrütteten Welt. Die mächtigen Elfenhäuser sind über einen alten Konflikt, dessen Ursprung kaum jemand mehr kennt, in scheinbar unüberwindbare Feindschaft geraten.
In seinem Bemühen, zwischen den Häusern Frieden zu schaffen, wird Lass zur Hassfigur beider Seiten und muss fliehen.
Doch nicht nur Elfenkrieger sind ihm fortan auf den Fersen, auch Orks, Zwerge und Dämonen verfolgen ihre eigenen Ziele, um dem geschwächten Elfenreich den entscheidenden Schlag zu versetzen.

Meine Meinung:
Selten habe ich einen Klappentext bzw. Buchrückentext gelesen, der so falsch und irreführend wie hier!!!

Der Klappentext hat mich in der Buchhandlung sehr angesprochen und da ich schon lange wieder einmal richtige High-Fantasy mit Elfen, Orks und Co. lesen wollte war das Buch schnell gekauft.
Ich freute michs schon auf düstere und epische Schlachten und Intrigen der Elfenclans wie im Klappentext versprochen und vom Cover suggeriert.

Umso überraschter, ja fast schon entsetzt, las ich dann die ersten Seiten.
Da war keine Rede von althergebrachter High-Fantasy. Im Gegenteil, ich las von einem Elfen in einem Flugzeug .
Irritiert und voller Zweifel las ich die ersten beiden Kapitel .....
und wurde sowohl vom Schreibstil, als auch von Alexey Pehovs Phantasie und seinem Humor eingefangen.

Von dem im Klappentext erwähnten Krieg der Elfen untereinander erfährt man nur ganz am Rande ein wenig. Die Geschichte beginnt tatsächlich mit der Flucht des Elfenkriegers Lass, der wegen Befehlsverweigerung aus seiner Heimat fliehen muss und dem eine Art Elfen-Killer-Kommando auf den Fersen ist.

Was Lass zuerst auf seiner Flucht, dann auf der Insel auf der er schließlich untertaucht, und letztendlich auch wegen des magischen Artefakts das er versehentlich in die Hände bekommt, alles erlebt, ist so rasant, actionreich und witzig beschrieben, dass es das doch recht ungewöhnliche Setting (an das ich mich aber sehr rasch gewöhnte und das mit dann auch ganz gut gefiel) schnell wettmachte.

Die Charaktere sind äußerst vielfältig, da wimmelt es nur so von Gnomen, Trollen, Orks, Oger, Kobolden, Leprechauns, Goblins, Halblingen und vielen vielen mehr, die allesamt liebevoll ausgearbeitet sind.
Viele von ihnen habe ich in mein Herz geschlossen und würde mich freuen mehr von ihnen zu lesen.
Die Dialoge sind witzig und ich musste sehr oft schmunzeln bzw. sogar laut lachen.
Am besten gefallen hat mir aber Lass tierischer Freund Dreipfot - ein kleiner pfirsichfarbener Fellball auf drei Pfoten, mit Klauen und Zähnen, der eine Vorliebe für geröstete Bananenscheiben und Stiefel hat .

Mein Fazit:
Wer Lust auf eine neue, ideenreiche und humorvolle Art von Fantasy hat, ist mit "Dunkeljäger" bestens bedient.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und mir viel Freude bereitet. Obwohl es als Einzelband stehen kann, erhoffe ich mir doch (und ich glaube da werde ich auch nicht enttäuscht) auf ein oder zwei Fortsetzungen [:wink:]
Von mir erhält "Dunkeljäger" fünfeinhalb Sternchen.

Der fehlende halbe Stern ist dem Komplettausfall des Klappentextes geschuldet, wobei diesen Mist ja eigentlich der Verlag verbockt hat und nicht der Autor.