Rezension

Irrungen, Wirrungen und die Suche nach der Wahrheit

Das Echo der Wahrheit - Eugene Chirovici

Das Echo der Wahrheit
von Eugene Chirovici

Psychologische Spannung - Mörder oder nicht? - Hypnose - Ermittlungen - Alte Geheimnisse - Spannung - unerwartetes Ende

          "Das Buch der Spiegel" hat mich vor einigen Jahren sehr beeindruckt. Und so war ich gespannt auf das neue Buch des Autors - das aber wohl eigentlich schon vor dem Buch der Spiegel entstand - dann aber später noch einmal überarbeitet wurde.

Das Konzept der Geschichte ist gleich: Ein Geheimnis, das schon lange zurückliegt. Und die Suche nach der Aufklärung und nach der Wahrheit. Und dabei psychologische  Betrachtungen darüber, was wirklich die Wahrheit ist, inwieweit Erinnerungen überhaupt der Wahrheit entsprechen. Und nicht zuletzt das Thema, wie traumatische Ereignisse sich auf das zukünftige Leben der Beteiligten auswirken.

Das hört sich jetzt trocken an? Ist es aber nicht. Denn es ist ein spannendes Buch, quasi ein Krimi. Die Aufklärung des Geschehens bringt den Leser zunächst in ein Labyrinth aus Briefen, Erinnerungen von vermeintlichen Zeugen und Nachforschungen. Und so entwickelt die Geschichte einen Sog, dem man sich als Leser kaum entziehen kann.

Die Geschichte beginnt mit einem Multimillionär, der kurz vor seinem Tod mit Hilfe von Hypnose noch den Hergang einer Nacht in Paris vor vielen Jahren rekonstruieren will. Damals kam eine junge Frau ums Leben. Und der Multimillionär  hat die Befürchtung, selbst der Mörder gewesen zu sein. Der bekannte Psychiater Cobb wendet die Hypnose-Therapie an - kann aber den Sachverhalt nicht abschließend klären. Aber die Frage, was damals wirklich geschah, lässt Cobb nicht los. Auch nicht nach dem Tod seines Patienten. Und so beginnt er nachzuforschen. Mithilfe eines Privatdetektivs dringt er immer tiefer in die Materie ein, sucht Zeitzeugen aus der damaligen Zeit auf - und es wird immer undurchsichtiger und verwirrender. Bis zu einem sehr unerwartetem Ende.

Mich hat auch dieses Buch von Chirovici sehr gut unterhalten. Außer Joel Dicker mit "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" habe ich noch keinen Autor gefunden, der so gut solch verzweigte  Geschichten schreiben kann.