Rezension

Ist der Mensch wirklich böse?

Der Mensch ist böse - Julian Hannes

Der Mensch ist böse
von Julian Hannes

"Der Killer mit den meisten bestätigten Opfern ist Dr. Harold Shipman, ein englischer Hausarzt, der viele seiner Patienten durch Heroininjektionen tötete. 218 Tote gehen mindestens auf sein Konto, es können jedoch auch weit über 400 gewesen sein." (ZITAT)

Mord, Totschlag, Diebstahl, Entführung und Einbruch. Jeden Tag passieren überall auf der Welt die schlimmsten Verbrechen. In unserer Fantasie finden diese Taten immer an dunklen, einsamen Orten statt und der Täter ist ein geheimnisvoller Unbekannter. Die Realität sieht völlig anders aus. Nicht umsonst ermittelt die Polizei immer zuerst im Umfeld des Opfers. Die Täter sind oft der eigene Partner, der Nachbar oder der beste Freund.

"Schaut man auf die Statistiken, wurden in Deutschland in den letzten Jahren konstant über 90 Prozent aller Morde aufgeklärt. Das heißt aber auch, dass es jene weniger als zehn Prozent an Fällen gibt, die ungeklärt bleiben – und jedes Prozent davon ist bei solch schwerwiegenden Delikten eines zu viel." (ZITAT)

In seinen Geschichten zeigt Julian Hannes alias Jarow die schlimmsten menschlichen Abgründe. Hannes schildert über Psychopathen, Serienmörder, die Fälle über Maddie McCann und Rebecca R., ein Horrorhotel, Alcatraz Fluchtversuch, Spürhunde, Cyberkriminalität, Stalking und Selbstjustiz.

Seine Themen sind brisant, interessant, spannend und aufschlussreich. 

Er selbst stellt ein eigenes Fazit dar, was ich als Leser als sehr positiv empfinde. Das Cover hätte ich etwas schlichter gewählt und gefällt mir weniger gut.

Als Leser entdeckt man oft Fälle, von denen man schon mehrmals gehört bzw. gelesen hatte. Die Gestaltung der einzelnen Abschnitte finde ich sehr übersichtlich, ebenso die Interviews mit dem Criminal Profiler Mark T. Hofmann, der erklärt, wie es passieren kann, das eigentlich ganz normale Menschen zu solch schlimmen Verbrechen fähig sind.

Klare Leseempfehlung meinerseits!