Rezension

Ist meine Wahrheit objektiv?

Das Echo der Wahrheit - Eugene Chirovici

Das Echo der Wahrheit
von Eugene Chirovici

Bewertet mit 5 Sternen

          Elf Monate ist es her, dass der Psychiater James Cobb nach einem Vortrag in New York von dem Millionär Joshua Fleischer angesprochen wurde. Der Millionär bittet James Cobb um eine Hypnosebehandlung um herauszufinden, was sich in einer bestimmten Nacht in einem Hotelzimmer in Paris vor rund vierzig Jahren ereignet hat.

Es folgen elf Monate der Suche nach Wahrheit, psychischer Entwicklung der einzelnen Beteiligten, verschiedener Wahrheiten der verschiedenen Personen und Cobbs eigenen Dämonen.

Ich bin total begeistert, welche Spannung und Dynamik diese Geschichte entwickelt hat. Ein an sich klarer Auftrag mit einer relativ einfachen Geschichte entwickelt sich Seite für Seite immer komplizierter. Viele verschiedene Wahrheiten, alle relativ logisch, bauen ein immer komplizierteres Geflecht auf. Zwischendurch wusste man gar nicht mehr, was man glauben sollte.

Neben der spannenden und aufregenden Geschichte, regt das Buch zum Nachdenken an. Obwohl ich schon öfters erlebt habe, dass mehrere Personen das gleiche Erlebnis aus der Vergangenheit unterschiedlich wiedergeben und erinnern, hätte ich nicht erwartet, dass es eine objektive Vergangenheitserinnerung gar nicht gibt. Das macht uns vielleicht etwas geduldiger gegenüber überraschende Erinnerungen der Eltern oder Partner.
In der Danksagung konnte ich lesen, welch hartes Stück Arbeit dieses Buch für den Autor war.

Ich kann nur sagen, gut, dass er sich Mühe gegeben hat, denn es ist ihm, meiner Meinung nach, richtig gut gelungen, einen spannenden, zum Nachdenken anregenden Roman zu schreiben, den man kaum aus der Hand legen konnte.

Ich hatte übrigens zwischendurch ganz andere Lösungsansätze bzw. Ideen. Der Autor ging andere Wege, zum Teil weil er den Fokus geändert hat und anderen Fragen nachgegangen ist.

Chapeau!