Rezension

Ist nicht meins gewessen aber trotzdem gute Unterhaltung

Der Flug des Zitronenfalters - Paul Steinbeck

Der Flug des Zitronenfalters
von Paul Steinbeck

Bewertet mit 3 Sternen

Der Flug des Zitronenfalters von Paul Steinbeck, erschienen im neobooks Self-Publishing Verlag am 02.05.2016.

Paul Reimers lebt in einer kleinen Stadt im Süden Deutschlands. Das 21. Jahrhundert neigt sich seinem Ende zu und gegen die Erwartungen die wir heute an dieses Jahrhundert stellen sind keine bahnbrechenden Erfindungen gemacht worden. Stattdessen gab es in einer nicht zu weit entfernten Zukunft die Meldung, dass Öl und andere Rohstoffe zu Ende gegangen sind und die Menschheit keinen Ersatz dafür hat. Darauf folgte eine Zeit der Kriege und die Welt wird nun von einer Gruppe geleitet die mehr oder weniger despotisch die Welt regiert.

Paul Reimers hat einen Traum. Keinen großen Traum. Nur eine winzige Revolte gegen die Machthaber indem er sich mit Hilfe von Anderen eine kleine Flucht aus seinem Alltag als Lokalredakteur erlauben will. Er hat Unterlagen eines Zeitzeugen des beginnenden Krieges gefunden und nutzt sie um sich die Arbeit zu erleichtern und veröffentlicht sie in seiner Lokalzeitung ohne sich da einen wirklich großen Kopf draus zu machen. Sowas kann unter einer Diktatur weder unentdeckt bleiben noch gut gehen.

Paul Steinbeck hat in sehr schöner Sprache eine interessante Zukunftsversion geschrieben. Dabei faellt es mir schwer diesen Roman wirklich in eine Schublade zu stecken. Leider ist der Zauber der Worte nicht ganz auf mich übergesprungen. Es mag daran liegen, dass ich dieses Buch innerhalb einer Leserunde gelesen habe und die Kommentarabschnitte wirklich zu kurz gewesen sind und mein Lesefluss dadurch erheblich gelitten hat.

Mit dem Protagonisten konnte ich mich erst im letzten Teil des Buchs anfreunden und ich hatte am Anfang sogar das Gefühl ein nicht ganz jugendfreies Jugendbuch zu lesen. So muss ich leider sagen, dass mich die Idee zwar fasziniert hat die hinter der Geschichte steht, ich aber erst recht spät die Geschichte gefunden habe die ich gerne lesen wollte.

Dieses Buch ist auf jeden Fall etwas fuer jemanden der aktuell noch Robert A. Heinlein liest und ich denke, dass männliche Leser hier, zumindest im ersten Teil, deutlich mehr angesprochen werden als weibliche. Ich hatte einfach zu viel Assoziationen mit dem 3. Reich und dem Spitzeltum und Informantentum der ehemaligen DDR um mich dieses Buchs wirklich erfreuen zu koennen. Ich werde aber gerne auch den nächsten Band lesen wo der Autor liegengebliebene Fäden der Geschichte aufarbeiten will.