Rezension

Ist noch nicht vollkommen spannend, aber auf gutem Weg

Tokyo Ghoul 01 - Sui Ishida

Tokyo Ghoul 01
von Sui Ishida

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte des ersten Bandes ist wirklich ganz einfach: In einem Tokyo, in dem Ghoule leben, die sich von Menschen ernähren, wacht Ken als Ghoul wieder auf. Normales Essen verträgt er nicht mehr, jedoch sträubt er sich dagegen, Menschenfleisch zu essen. Außerdem entdeckt er, dass es viel mehr Ghoule in seiner Umgebung gibt, als er für möglich gehalten hätte.

Wie schon gesagt, ziemlich einfach und schnell zu erklären. Vielleicht noch etwas zu einfach, weswegen noch nicht ganz so viel Spannung aufkommt. Dafür ist Kens Zwiespalt toll dargestellt, wie er, der eigentlich ein Mensch ist, nun als menschenfressender Ghoul auskommen muss. Und vor allem zum Ende hin steigt der Nervenkitzel dann auch.

Besonders interessant fand ich auch, was man hier alles über Ghoule erfährt. Sie sind in der in "Tokyo Ghoul" dargestellten Welt bekannt und trotzdem passen sich viele den Menschen an, um nicht erkannt zu werden. Zu erfahren, welche Eigenheiten und Fähigkeiten sie besitzen, war für mich immer wieder spannend.

Den Schreibstil kann man, wie ich finde, in Mangas nicht ganz so gut bewerten wie in Romanen, der Textteil ist einfach viel geringer. Aber ich fand ihn so weit gut, mit ein paar Anspielungen auf Literatur (zum Beispiel auf Kafkas "Verwandlung") und auch witzig, vor allem wenn Ken den Geschmack von Essen beschreibt^^

Was die Charaktere angeht, ist es nach nur einem Band der Reihe schwer, viel über sie herauszufinden. Der Protagonist Ken ist da natürlich die Ausnahme und ihn fand ich auch sehr sympathisch. Er sagt selbst von sich, dass er kein Held ist, fällt schön aus dem Rahmen der starken Typen. Wie er mit seiner Verwandlung in einen Ghoul umgeht, konnte ich gut nachvollziehen.

Ansonsten konnte ich mir von den anderen Charakteren noch kein so gutes Bild machen. Zum Beispiel Hide, Kens bester Freund, scheint ganz nett zu sein, kommt mir bis jetzt jedoch noch ein bisschen stereotypisch vor. Toka finde ich von den Nebenfiguren bis jetzt am interessantesten. Ich glaube, sie ist nicht der typische weibliche Sidekick, den jede Story zu brauchen scheint. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was man von ihr noch erfährt.

Bis jetzt finde ich die Reihe also schon ganz gut. Der Manga hat sich schön lesen lassen, Schreib- und Zeichenstil gefallen mir (auch wenn ich mich an den Zeichenstil erstmal gewöhnen musste) und vor allem Ken als Protagonist mag ich. Allerdings denke ich, dass der Manga noch Zeit braucht, um sich zu entfalten, denn bisher hat es mir noch an Spannung gefehlt und auch die Nebencharaktere brauchen noch weitere Ausarbeitung.