Rezension

Ist wirklich immer alles so, wie es scheint?

Das Labyrinth vergisst nicht - Rainer Wekwerth

Das Labyrinth vergisst nicht
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Es geht wieder los. Tief unter der Erde in einem ausbruchssicheren Gefängnis begegnen wir wieder einigen Helden aus der Labyrinth Trilogie. Doch keiner von ihnen weiß, was geschehen ist, wer sie sind, wo sie sind. Träume zeigen ihnen Gesichter, die merkwürdig vertraut wirken. Besonders Mary und Leon fühlen sich unbeirrbar voneinander angezogen. Doch auch Tian und Mischa wissen, dass sie alle irgendwie zusammengehören. Doch der Ort wo sie jetzt sind ist hart und brutal. Der Kampf ums Überleben scheint der einzig wichtige. Dennoch weiß Leon, sie müssen hier raus. Verzweifelt sucht er einen Ausweg. Doch Mary ist sich sicher, hier ist nichts so wie es scheint .. doch auch sie kann die Wahrheit nicht entschlüsseln. Und dann sind da im Hintergrund auch immer noch die Deeper, die sich die Gefangenen holen .. immer dann, wenn das Heulen einsetzt ... ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meine Meinung:
5 Jahre ist es hier, seit ich die Trilogie rund um das Labyrinth verschlungen habe. Und ich muss sagen, so ganz hat mich die Geschichte nie losgelassen .. zu offen war das Ende für mich. Und tatsächlich haben die Leser es geschafft, dass der Autor Rainer Wekwerth einen weiteren Teil geschrieben hat. Ich war erst skeptisch - kommt man nach so langer Zeit wieder rein? Hunderte Bücher und Geschichten liegen dazwischen. Kann man sich so gut erinnern, dass man einen vierten Teil lesen kann, ohne nochmal alle zu lesen? Ohja man kann. Und ich war erstaunt, wie mühelos.

Eigentlich könnte man diesen vierten Teil sogar losgelöst von allen lesen... Denn es fühlt sich an, wie eine ganz neue Geschichte. Und dennoch ist so viel von der bisherigen dahinter, dass alles ganz  klar wieder da ist. Winzig kleine Andeutungen, Beschreibungen reichen, um die Geschichte, die Abenteuer der ersten drei Bände wieder zum Leben erwecken. Ich finde, genau das zeichnet einen wirklich hervorragenden Autor aus .. ohne langschweifige Rückblicke trotzdem die Erinnerungen mühelos aufzufrischen. Perfekt!

Die neue Geschichte ist mega spannend, weil es so ganz anders ist, als man erwartet hätte. Und die Spannung lässt auch bis zum Schluss nicht nach. Wobei ich zugeben muss, dass gerade Marys Zweifel mich ab der Mitte des Buches auf eine Fährte brachten, die sich am Ende als genau richtig herausstellte. Aber was das war, das müsst Ihr selbst entdecken und glaubt mir, es macht sehr viel Spaß.

Keine Angst, kein Spoiler: Ich muss sagen, das Ende dieses Buches gefällt mir diesmal richtig gut. Für mich ist die Geschichte nun abgeschlossen - obwohl .. naja .. so einen kleinen Ausweg gibt es tatsächlich noch, dass Rainer Wekwerth auch noch einen fünften schreiben könnte *lach* .. aber ich glaube, das möchte er derzeit wahrscheinlich nicht hören. War für ihn die Geschichte ja eigentlich schon nach Band 3 abgeschlossen.

Fazit: 
Ein vierter Teil nach einer an sich abgeschlossenen Trilogie .. Rainer Wekwerth zeigt, dass es perfekt sein kann. Dass man mühelos wieder eintauchen kann, auch wenn fünf Jahre dazwischen liegen. Dass man genau so gefesselt ist von der Geschichte wie damals, obwohl sie diesmal ganz anders scheint ... aber nicht immer ist das, was man erlebt nicht das, was es wirklich ist .. oder?