Rezension

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Ivy House

Der dunkle Garten - Tana French

Der dunkle Garten
von Tana French

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt und von seiner psychologischen Spannung lebt.

Der 28jährige Toby Hennessy wird nach einer Kneipentour in seiner Wohnung überfallen und zusammengeschlagen. Schwer verletzt, traumatisiert und mit Gedächtnislücken wacht er im Krankenhaus auf. Die Diebe werden nicht gefasst und Toby fürchtet in seiner Wohnung erneut Ziel eines Angriffs zu werden.

Als sein Lieblingsonkel Hugo schwer erkrankt, beschließt Toby, zusammen mit seiner Freundin Melissa vorübergehend zu Hugo ins Ivy House zu ziehen, wo er in seiner Kindheit und Jugend glückliche Tage erlebt hat. In der anderen Umgebung erholt sich Toby zusehends, doch dann wird ein Skelett im Garten gefunden, bei dem es sich zu allem Überfluss um einen früheren Klassenkameraden handelt. Auf der Suche nach Beweisstücken oder eventuell weiteren Leichen gräbt die Polizei den Garten um und fällt Bäume. Durch die Polizeipräsenz und die Suche nach dem Mörder – denn bald stellt sich heraus, dass es tatsächlich Mord war – hat sich die Atmosphäre im Ivy House verändert, es ist nicht mehr die Idylle und der sichere Rückzugsort wie zuvor. Als Täter kommen nur eine Handvoll Leute in Betracht, allen voran Toby und zwei seiner Verwandten. Da bei dem Toten aber etwas gefunden wurde, das Toby gehört, ist er der Hauptverdächtige. Aufgrund seiner Gedächtnislücken weiß Toby nicht mehr genau, was in jenem Sommer geschah, in dem der damalige Kumpel verschwand. Zu dem Zeitpunkt gingen alle davon aus, dass er sich umgebracht hatte. Bis der Leser erfährt, was wirklich damals geschah, vergeht allerdings noch einige Zeit...

Mir hat „Der dunkle Garten“ sehr gut gefallen. Das Buch kommt ohne viel Blutvergießen aus und lebt von der psychologischen Spannung. Über weite Strecken ist es eher ein Roman als ein Krimi. Mir gefällt Tana Frenchs Schreibstil ausgesprochen gut. Was ich auch als sehr positiv empfunden habe, ist die hervorragende Übersetzung ins Deutsche. Das Buch liest sich sehr flüssig und man stolpert nicht ständig über schlecht übersetzte Ausdrücke, bei denen man genau weiß, wie sie im englischen Original hießen. Mir hat dieses Buch wirklich spannende und schöne Lesestunden bereitet.