Rezension

Jack Reacher, der einsame Held

Der Anhalter - Lee Child

Der Anhalter
von Lee Child

Der wievielte Band mit Jack Reacher ist das nun - Nr. 16 oder 17? Ach, wirklich wichtig ist das nicht, denn jeder Band ist für sich abgeschlossen, und die wenigen Informationen, die absolut nötig sind, werden auch hier geliefert. Wir treffen Reacher als Anhalter, und er hat es nicht leicht, mitgenommen zu werden: Ein großer, massiver Mann wirkt leicht einschüchternd, und er hat noch dazu eine gebrochene Nase. (Da bin ich dann doch ein bisschen neugierig, was im Vorgängerband geschehen ist, aber sei´s drum.) Es dauert anderthalb Stunden, bis er mitgenommen wird. Im Auto sitzen zwei Männer und eine Frau, angeblich Kollegen, doch so nach und nach fallen Reacher einige Ungereimtheiten auf. Parallel wird ein anderer Handlungsstrang erzählt: Zwei Männer haben einen Mord begangen und befinden sich auf der Flucht.

Wieder gibt es also Gute und Böse, und Reacher muss die Guten retten. Das tut er in bewährter Manier: Höflich, doch wenig gesprächig, mit messerscharfer Logik und schließlich mit geballter Feuerkraft. Gut gefallen hat mir hier wieder seine Persönlichkeit, insbesondere der schräge Humor. Etwas nervend finde ich, dass er ständig fast im Alleingang als Supermann die Welt retten muss; im Showdown gibt es mir dann doch zu viele Leichen. An diesem Fall haben mich auch die Verwicklungen gestört: Polizei, FBI, CIA, Außenministerium - das war mir etwas zu viel Hin und Her. Also alles in allem eine spannende Unterhaltung, doch herausragend war dieser Band für mich nicht.