Rezension

Jack Reacher – überzeugt ein weiteres Mal!

Der letzte Befehl - Lee Child

Der letzte Befehl
von Lee Child

Bewertet mit 5 Sternen

Der Militärpolizist Jack Reacher soll in einem kleinen Nest am Mississippi Undercover ermitteln, denn dort hat es einen mysteriösen Todesfall gegeben. Unter Umständen könnte ein Angehöriger des Militärs in den Vorfall verwickelt sein, der im angrenzenden Stützpunkt untergebracht ist. Doch bei seinen Ermittlungen entdeckt Reacher immer wieder Informationen, die ihn an eine Verschwörung der Regierung glauben lassen. Könnte dieser Auftrag zu Reachers letzten Job als Militärpolizisten werden? 

Der gebürtige Engländer Lee Child lebt heute in den USA. Seit Mitte der 1990er Jahre schreibt er bereits seine berühmten Romane aus der Jack-Reacher-Reihe. Inzwischen gehört er zu den erfolgreichsten Autoren und wurde mit mehreren hoch dotierten Preisen ausgezeichnet.

Wie bereits erwähnt, ist dieser Roman kein Einzelband, sondern es gibt zu Jack Reacher bereits eine Vorgeschichte. Doch das sollte einen potenziellen neuen Leser nicht abschrecken, denn jeder Teil enthält eine in sich abgeschlossene Handlung und erzählt jeweils eine Passage aus seinem Leben. Dieser Band bietet zudem die Möglichkeit, einmal den jungen Reacher kennenzulernen, ehe er zu einem Vagabunden geworden ist. 

Die Hauptperson dieser Handlung ist demnach Jack Reacher, der in diesem Roman erst 36 Jahre jung ist. Doch auch in dem Alter ist er bereits eine Naturgewalt, die sich perfekt darauf versteht, Dinge zu begreifen und im Kontext zu erfassen. Seine Art und Weise ist etwas ruppig, doch effektiv. Außerdem besitzt er einen herrlichen Sinn für Humor, der sich dem Leser erst auf den zweiten Blick offenbart. Seine ganze Persönlichkeit ist ein Phänomen, weshalb er schnell zu einer wahren Größe herangereift ist. 

Die Geschichte selbst baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Lee Child lässt seinen Lesern genügend Raum die Situation zu erkennen und sich auf die neuen Erlebnisse einzulassen. Besonders reizvoll ist es mitzuerleben, wie sich der junge Reacher macht, bevor er seinen Dienst quittiert hat. Das Buch liest sich also sehr angenehm und ist spannend und detailliert beschrieben worden.

Mit detailliert ist der Erzählstil gemeint. Reacher beschreibt die Aktionen aus seinem Blickwinkel und lässt den Leser so hautnah am Geschehen teilhaben. Dabei macht er deutlich, was ihm alles auffällt, wie sich gewisse Dinge ereignen und er beschreibt gerne jeden Ablauf bis ins Kleinste. Das kann schon mal etwas nervig wirken, doch allgemein macht es Jack Reacher aus, denn für diesen Mann gibt es nichts Unwichtiges. Alles hat eine Bedeutung.
Deshalb ist es auch so aufregend, die Handlung mitzuerleben, denn stets kann vermutet werden, dass hinter den Aussagen etwas Bedeutendes steckt. Oder dass der Autor den Leser lieber auf eine falsche Fährte führen möchte.

Jack Reacher – überzeugt ein weiteres Mal!

Mein persönliches Fazit:
Ja, ich bekenne mich schuldig! Ich bin ein Fan!
Seit ein paar Jahren verschlinge ich bereits die Romane um den smarten Ex-Militärpolizisten, der manchmal gewaltsam, manchmal aber auch mit genügend Fingerspitzengefühl, die kniffligsten Rätsel löst. So auch in diesem Band.
Hier stimmt mal wieder alles. Jack Reacher ist ein wahrer Held, denn hier zeigt er sehr viel Persönlichkeit und ein paar Emotionen. Diese zarte Saite des sonst sehr charakterstarken Mannes macht es noch einfacher, ihn zu mögen und sich auf die Erlebnisse einzulassen.
Wer also bisher noch keinen Roman um Reacher gelesen hat, sollte das schnellstens nachholen. Vielleicht sogar mit diesem Teil, denn hier erfahren wir, wie alles begann… Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!