Rezension

Jahresringe

Das Flüstern der Bäume - Michael Christie

Das Flüstern der Bäume
von Michael Christie

Bewertet mit 4 Sternen

"Das Flüstern der Bäume" von Michael Christie ist ein Buch, welches nach dem lesen in mir noch nachklingt, was mich tief berührt hat.
Es ist eine Familiensaga über vier Generationen. Die Jahreszahlen werden den entsprechenden Kapiteln vorangestellt. Das Buch beginnt in der Zukunft und die ist schon etwas gruselig, es gab ein großes Welken und es gibt kaum noch Bäume, sondern nur noch Staub. Die Menschen, die es sich leisten können, fliehen in die noch wenigen Oasen mit Grün, auch nach Greenwood Island, die Kathedrale.  Hier lernen wir Jacinda Greenwood kennen, die hier als Naturführerein arbeitet. 
Die Geschichte geht dann generationsweise in der Zeit zurück und erzählt aus dem Leben der jeweiligen Protagonisten. Leben, dass in jedem Fall vom Wald und von Bäumen geprägt ist. Auf diese Weise reist man in der Zeit zurück bis ins Jahr 1908. Wie bei den Jahresringen eines Baumes geht es auch hier dann von innen wieder nach außen weiter. Die Geschichte wird weitererzählt und wir reisen mit ihr wieder bis in die Zukunft.
Dabei werden dann alle Zusammenhänge klar und man begreift was die Familie Greenwood ausmacht. Für mich ist hier der Begriff einer Familie sehr gut erfasst, Familie, die nicht Blutsverwandschaft sein muss.
Der Autor findet einen ruhigen Schreibstil mit teilweise sehr schönen und poetischen Worten, obwohl das Buch seine Längen ha, habe ich mich nie gelangweilt. Es ist eine ruhige Geschichte, die aber auch von vielen Tragödien geprägt ist.
Das Buch ist eine sehr unterhaltsame Geschichte, die als Dystopie beginnt und dann teilweise etwas unglaubwürdig und übertrieben wird, hier wäre etwas weniger mehr gewesen.