Rezension

Jan Fabel ermittelt

Tiefenangst - Craig Russell

Tiefenangst
von Craig Russell

Bewertet mit 4 Sternen

Jan Fabel ist wieder da! Der Hamburgerermittler ist mit seinem Team wieder auf Verbrecherjagd! Hamburg scheint ein grausames Pflaster zu sein. Nicht nur, dass Fabel immer noch den Network-Killer suchen muss, nein. Nach einem Hochwasser wird ein grausiger Fund angespült. Ein Torso.

Erst sind alle der Meinung es könnte der Network-Killer sein, aber dann hat Fabel ein vertrauliches Gespräch mit dem Umweltminister… Soll Jan Fabel ihm helfen?

Er begibt sich immer tiefer in den Fall hinein und stößt auf eine Organisation, die schlimme Dinge bezweckt…

Ich war so gespannt auf Jan Fabel. Nachdem Craig Russel mich mit “Walküre” gefesselt hat, dachte ich er würde es mit “Tiefenangst” auch tun.

An sich ist auch alles wie immer. Jan Fabel ist in deprimierter Bestform. Sarkastisch, brillant und mit einem losen Mundwerk, erleben wir auch wieder ein paar Gespräche mit seinem Chef, die ich sehr mag. Auch Anna ist wieder dabei, seine Mitarbeiterin. Leider ist diese etwas fade geworden, nachdem sie einige Dinge einstecken musste. NUn trägt auch sie eher schwarze Hosen und hält oftmals den Mund. Schade, denn ihr losen, quirliges Mundwerk hat mir immer sehr gut gefallen.

Der Fall ist diesmal sehr verzwickt, so dass ich nacheinander in acht Kapiteln verschiedene Leute kennen lernen. Mal eine Frau, dann ein Minister, jemand anderes, der bei der Polizei arbeitet. Ich war etwas überfordert, denn zum einen sollt eich mir die Namen merken und gleichzeitig auch noch was gerade passiert.

Weniger Personen hätte ich besser gefunden, auch wenn ich mir sicher bin, dass sie alle gebraucht wurden. Vielleicht hätten es auch einfach mehr Seiten zwischen den Vorstellungen getan.

“Tiefenangst” hat natürlich mit Wasser zu tun, aber nicht nur. Da haben wir die Umwelt, die sogar kriminalistisch sein kann, Morde, verschwundenen Personen und ausgebrannte Autos. Wusstet ihr, dass in Hamburg die meisten Autos angezündet werden? Ich wusste es nicht. Auch Faktenwissen ist manchmal wichtig.

Das Ermitteln mit Jan Fabel war diesmal schwierig. Erstmal wegen den vielen Personen, dann aber auch, weil ich manche Zusammenhänge zu komplex fand. Mir fehlte “das fünfmal um die Ecke denken”. Fünfmal, war einmal zu viel.

Am Ende ist klar, dass sich alles fügen muss, aber trotzdem empfand ich den ein oder anderen Kniff zu erdacht und raffiniert. Ich weiß nicht, ob Menschen tatsächlich so denken würden. Aber zum Ende muss sich alles geklärt haben, wie scheint manchmal nebensächlich.

Drei Bücherpunkte für Craig Russels “Tiefenangst”. Ich empfehle weiterhin am liebsten “Walküre”.