Rezension

Jede Menge Klischees, Vorhersehbar und dennoch absolut umwerfend!

Die Nacht schreibt uns neu
von Dani Atkins

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich Bücher wahrgenommen werden. Die Rezensionen zu "Die Nacht schreibt uns neu" sind sehr unterschiedlich und auch wenn ich in manchen Dingen zustimmen könnte, lässt sich nicht verleugnen, dass ich den Roman absolut gelungen fand. Ich konnte mich auf Emmas Geschichte komplett einlassen und auch wenn mir schon klar war, wohin die Dreiecksbeziehung Richard, Emma, Jack hinzielt, hat es mich am Ende doch begeistert. Liebe richtet sich niemals nach einem bestimmten Schema und überrascht selbst Protagonisten. Emma beweist in meinen Augen sehr viel Stärke, denn sie muss jede Menge Verluste hinnehmen, die sie aus ihrer schönen und heilen Welt hinauskatapultieren, Der Unfall nach einem Jungesellinnenabschied reißt Emma aus ihren Träumen und es ist unglaublich hart mit diversen Fakten ihrer Beziehung und Freundschaft konfrontiert zu werden. Jack hat in dem Fall eine reinerer Weste, als Richard, dessen Betrug und Lügen zu einem Schlussstrich führen werden. Wie kann man eine Ehe auf Lügen aufbauen wollen? Emma muss sehr viel verarbeiten und in diesen Momenten ist Jack da, der sie umwirbt und einen gewissen Halt bietet. Blöd ist nur, dass Jack sich nicht binden möchte und etwas anderes für Emma aber nicht in Frage kommt. Außerdem ist da auch noch Emmas Mutter, die an Demenz leidet und der Grund ist, warum Emma wieder in ihr Elternhaus gezogen ist. Mir hat gefallen, wie diese Erkrankung von der Autorin eingearbeitet wurde, obwohl ich in dieser Hinsicht gerne noch ein klein wenig mehr gelesen hätte.
Es kommt wie es kommen muss und ich habe mir das Ende genauso gewünscht, denn es zielte die ganzen Seiten darauf hinaus. Beinhaltet ist Trauer, Wehmut, Wut, Hoffnung und ganz viel Liebe. Eine Liebe die sich langsam entwickelt und durch Rückblicke eine eigene Wendung nimmt. Obwohl in "Die Nacht schreibt uns neu" jede Menge Klischees erfüllt werden, ist es genau das, was ich lesen wollte und konnte daher den Roman mit einem zufriedenen Seufzen beenden.