Rezension

Jede Menge Klischees zusammengeklebt mit Kitsch und unglaublich kindischen Protagonisten

Perfect Mistake - Kylie Scott

Perfect Mistake
von Kylie Scott

Bewertet mit 1.5 Sternen

Adele war schon sieben Jahre nicht mehr Zuhause. Damals hat sie sich vor ihrem besten Freund und Mitarbeiter ihres Vaters lächerlich gemacht. Sie war jung und dumm und diese Sache hat ihr das Herz gebrochen. 

Jetzt ist sie zur Hochzeit ihres Vaters angereist und muss in dieser Zeit bei Pete wohnen, dem Mann, um den es bei dem Vorfall ging. Er trägt ihr das was geschehen ist noch immer nach und ist echt ein A... ihr gegenüber. Trotzdem reagiert er immer wieder eifersüchtig. Es funkt gewaltig zwischen ihnen, aber es steht ihnen auch vieles im Weg.

 

 

Ernsthaft?! Dieses Wort habe ich mindestens 1000 Mal bei diesem Buch ausgerufen. Mal frustriert, mal genervt, mal wütend. Die Leseprobe des Buches ist so gut! Der erste Satz gehört für mich zu den besten, die ich je bei einem Liebesroman habe lesen dürfen, aber danach geht es nur noch abwärts. 

Anfangs denkt man sich, ja gut, da ist Groll – wenn auch unbegründet –, da sind verletzte Gefühle, aber immerhin ist Pete 40 und Adele 25 also dürften sie das bald wie erwachsene klären. Falsch gedacht. Die beiden führen sich auf wie kleine Kinder. Keifen einander an, benehmen sich unmöglich, sind eifersüchtig aber tun so als seien sie es nicht und als würde das jeweils umtriebige Sex-Leben des anderen sie total kalt lassen.

 

Das Buch folgt leider den gängigen Klischees und auch der Aufbau entspricht dem, was mich an so vielen New Adult Romanen stört. Es werden unnötige Dramen eingebaut und ständiges hin und her. 

Pete ist 40 und führt sich auf wie 16, Adele ist 25 und erinnert mich oft an eine 13-jährige. So wie sie Pete anhimmelt, das nervt wirklich. Sie tut taff, aber kaum ist er in ihrer Nähe geht es nur noch darum, wie heiß er doch ist und dass sie ihn nicht haben kann.

 

Das Buch ist komplett aus Adeles Sicht geschrieben und springt immer wieder zwischen Gegenwart und gemeinsamer Vergangenheit. An sich keine schlechte Idee und wenigstens wird immer deutlich, in welcher Zeit man sich befindet, aber durch die Rückblenden wird meiner Meinung nach nur unterstrichen, dass sich Pete damals wie heute wie ein A... benommen hat. Er tut so, als hätte Adele sich ihm damals an den Hals geworfen, ohne, dass er je ein Signal ausgesandt hat, dass sie glauben lassen könnte, dass er ihre Gefühle erwidert. Und das stimmt einfach nicht. Das halbe Buch lang entschuldigt sich Adele für das, was damals passiert ist, dabei hat er Signale gesandt, die durchaus darauf hindeuteten, dass er Gefühle für sie hat. Gut, ihre Idee war nicht sehr clever oder durchdacht, aber dennoch ist Petes Getue übertrieben. 

 

Die Erklärung, die dafür geliefert wird, ist wieder ein Klischee und mich nervt sein Verhalten einfach nur. Beide gehen mir ernsthaft auf die Nerven. Denkt euch die kitschigste, klischeehafteste Teenie-Liebeskomödie aller Zeiten, dieses Buch ist schlimmer, vor allem, weil beide formal keine Teenies mehr sind, sich aber weniger erwachsen und reif benehmen als diese. 

 

Ich meine, Pete verhält sich wie ein bockiges Kind! Adele hat die Sache damals direkt aufgeklärt und dazu gestanden, warum also noch immer darauf herumreiten? Aber nein, er führt sich auf, als hätte sie ihm im viktorianischen England eine Ehefalle gestellt und ihn zu lebenslanger Knechtschaft gezwungen, mindestens! Ich habe mich da so drüber aufgeregt! Er behandelt sie wie ein A... und sie schmachtet – das ist doch nicht zu fassen! Am Anfang war Adele eine taffe, schlagfertige Frau, aber schon nach wenigen Kapiteln ist sie ein sabbernder Teenie, der den Schwarm quasi ständig anbettelt mit ihr zusammen zu sein.

 

 

Fazit: Mich hat das Buch echt wütend gemacht. Ich habe immer wieder Pausen machen müssen und war mehr als einmal nah dran es abzubrechen. Dieses Buch besteht im Prinzip aus aneinandergereihten Klischees, zusammengehalten von viel Kitsch und Protagonisten die jeden Teenager reif und erwachsen wirken lassen.

 

Ich bin von diesem Buch leider sehr enttäuscht. Es bekommt von mir 1,5 Sterne und die auch nur wegen des tollen Anfangs und der vereinzelten netten Szenen.