Rezension

Jede Socke braucht ihre Kumpelsocke

Ab morgen für immer - Leslie Cohen

Ab morgen für immer
von Leslie Cohen

Bewertet mit 2.5 Sternen

„Warum haben wir so lange gebraucht?“ Hat sie das wirklich gerade gefragt? Ich werde dir erklären, warum es so lange gedauert hat. Das Verhältnis von unvernünftigen zu vernünftigen Gedanken in ihrem Kopf ist ungefähr zwanzig zu eins. Das ist ihr erster Fehler (und es gab weitere).“

Eve und Ben lernen sich an der Universität kennen, jedoch ist Eve zu der Zeit in einer Beziehung mit einem anderen. Jahre später treffen sie sich wieder. Es scheint ein klassischer Fall von Mann trifft Frau und verliebt sich zu sein, jedoch ist ihre Verbindung beschattet von der Vergangenheit. Können sie gemeinsam glücklich werden?

Wenn du dich schon gefragt haben solltest, warum ich der Rezension so einen skurrilen Titel gegeben habe, das liegt an der Hauptperson Eve. Sie ist manchmal recht wunderlich. In machen Situationen ist sie Gegenständen näher als ihren Mitmenschen und denkt über ihre Gefühle nach. Was passiert beispielsweise, wenn eine Socke in der Waschmaschine verloren geht? In diesem Fall ist die Socke einsam und braucht einen neue Kumpelsocke. Man muss somit einen neuen Partner für sie finden. So Überlegungen kommen mehrfach vor, sodass das Buch häufiger skurril ist. Ich weiß noch nicht, wie ich das für mich zu bewerten habe. Es war in jedem Fall einmal etwas Besonderes.

Die beiden Hauptpersonen sind wie Tag und Nacht, so unterschiedlich wie es nur geht. Zunächst haben sie kein Interesse aneinander, was auch daran liegen kann, dass Eve zu diesem Zeitpunkt nur Augen für jemand anderen hatte. Dieser erste Abschnitt ist ziemlich düster, da hier auch Themen wie Drogen, Alkohol und Jähzorn angeschnitten werden. Ehrlich gesagt war ich nicht auf diese düstere Atmosphäre eingestellt. 

Zum Ende hin ist das Buch für mich deutlich schöner geworden. Ich muss nicht immer „Heile-Welt-Bücher“ lesen, aber mit dem Cover und dem Klappentext hatte ich ein positives, fröhliches Buch erwartet. Hier habe ich mir eine Liebesbeziehung vorgestellt, die nicht immer nur überschattet ist. In dem letzten Abschnitt kamen dann auch mal glückliche, alltägliche Szenen. Das hat für mich einiges gerettet.

Mit vollster Überzeugung kann ich sagen, dass dies eine Liebesgeschichte der anderen Art ist. Die Hauptperson ist etwas skurril und es werden einige ernste Aspekte thematisiert. Es ist eine Geschichte, die auch zum Nachdenken anregen kann, bei der ich mir jedoch mehr Emotionen gewünscht hätte. Das Buch hinterlässt mich mit gemischten Gefühlen und ich weiß nicht, ob ich es weiterempfehlen soll oder nicht.