Rezension

Jeden Tag ein bisschen kleiner - bedrückende Vorstellung!

Die seltsame Geschichte des Mister C
von Richard Matheson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Lange lag er reglos da und lauschte. Sein Gesicht war ruhig; seine Augen blinzelten nicht. Es war noch immer dieselbe Welt, und er war noch ein Teil davon. Die Musik schuf die Verbindung zwischen ihm und der verloren geglaubten Welt der normalen Menschen. (...die Magie der Musik...)

Vorneweg:
Ich habe den Roman in der Erstausgabe des Heyne-Verlag gelesen, welche noch keine ISBN-Nummer hatte, mittlerweile längst vergriffen und in der WAS LIEST DU - Datenbank leider nicht vorhanden ist. Diese sollte aber inhaltlich identisch sein mit dieser Ausgabe…

Inhalt:
Es war nur wie ein Sprühregen, doch für Scott Carey ist dieser Kontakt mit radioaktivem Material der Auftakt für ein Martyrium. Er beginnt stetig zu schrumpfen! Während die Ärzte diesem Phänomen ratlos gegenüber stehen, entwickelt sich Scotts Leben immer schwieriger. Für seine Frau Lou und seiner Tochter Beth, deren Größe er in wenigen Monaten unterbietet, wird diese Situation ebenfalls eine stetige Anspannung. Als Scott eines Tages dann im Keller sein Leben gegen eine riesige Spinne verteidigen muss, weiß er: sein Ende ist nahe, denn mit jedem weiteren Tag wird das Insekt größer!

Meinung:
Der Roman über den schrumpfenden Mann von dem amerikanische Autor Richard Matheson hatte zu seiner Zeit für einige Furore gesorgt, da er nur ein Jahr später schon als Kino-Film vorlag. Aus heutiger Sicht liest sich das nicht gerade dicke Werk immer noch ziemlich gut; ist jedoch von der Handlung her relativ limitiert. Matheson versuchte in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mehr Gewicht auf die Emotionen des schicksalhaften Akteurs Scott Carey zu legen, was für damalige Verhältnisse von Autoren eher selten in diesem Ausmaß geschah. Während der tragische Hauptperson ums Überleben kämpft, wird in Rückblicken die Entstehung dieser Tragik geschildert. Spannend sind jedoch seine verzweifelten Überlebensbemühungen schon geschildert. Mittlerweile gibt es solche Szenarien ja in Dutzenden Büchern wie Filmen, doch hier ist eben noch der Charme des erstmals Erlebten spürend. 'Die unglaubliche Geschichte des Mister C.', welche vom Verlag in späteren Auflagen eine Änderung von 'unglaubliche' in 'seltsame' umgewandelt wurde, ist somit ein guter Lesestoff für zwischendurch. Nostalgische Fiktion eben, welche uns mittlerweile jedoch noch nicht eingeholt hat - zumindest ist mir solch eine Schrumpfung nicht bekannt...

Fazit:
Beunruhigendes Szenario eines stetig schrumpfenden Menschen - nicht umsonst ein Klassiker des Genres!

7,3 Sterne