Rezension

Jeder Mensch hat Geheimnisse

Die verlorene Frau - Emily Gunnis

Die verlorene Frau
von Emily Gunnis

Bewertet mit 4 Sternen

~~Nach der Geburt ihrer Tochter verschwindet Jessie mit dem Kind spurlos aus dem Krankenhaus. Zusammen mit ihrem Vater tut die Polizei alles, um die Frau und ihr krankes Kind zu finden. Was brachte Jessie dazu, das Krankenhaus zu verlassen?

Eine Familiengeschichte, die auf Geheimnissen aufgebaut ist. Und genau so beginnt das Buch. In wechselnden Kapiteln zwischen den 1940er Jahren, 1960 und 2014 werden Stationen aus den Mitgliedern der Familie erzählt. Beginnend mit der Zeit nach Kriegsende, als Harriet ihren aus dem Krieg heimkehrenden Mann wieder bei sich daheim empfängt, dem Jahr 1960 als ein schreckliches Ereignis die Familie zerstört, bis 2014, wo Harriets Tochter Rebecca um ihre eigene Tochter Jessie Angst haben muss. Klingt nach einer Menge Informationen? Ja, das ist auch so, aber es war nie so, dass ich Probleme hatte, der Geschichte zu folgen. Im Gegenteil: Es faszinierte mich, die Geschehnisse rund um Harriet, ihren Mann und ihre Tochter Rebecca zu lesen, genau wie die Ereignisse in 2014, die zurück zu einem schrecklichen Geheimnis führen.

Früh ahnte ich, was damals wirklich passiert ist und mit welchen Lügen Harriet und dann auch Rebecca leben mussten. Aber es war auch früh klar, dass sie keine Wahl hatten. Mir hat es gefallen, wie sich am Ende alles irgendwie fügt und die Frauen der Familie zur Ruhe kommen können. Der Weg dahin war steinig, aber ich habe es gerne gelesen.

Ein Familiengeheimnis, das dabei ist, alles zu zerstören! Fesselnd!