Rezension

Jedes Haus hat sein eigenes Geheimnis...

Dornentöchter - Josephine Pennicott

Dornentöchter
von Josephine Pennicott

Bewertet mit 4 Sternen

Sadie zieht mit ihrer Tochter Betty nach Pencubitt in Tasmanien in das "Poet's Cottage", das schon seit vielen Generationen im Besitz der Familie ist. Doch das alte Anwesen birgt viele Geheimnisse. Sadies Großmutter Pearl, eine exzentrische Schriftstellerin, wurde im Keller des alten Gemäuers bestialisch ermordet. Der Täter wurde nie gefunden. Die extrovertierte Künstlerin war damals vielen in dem eingeschworenen Dorf ein Dorn im Auge gewesen. Für die biederen Bewohner von Pencubitt ging sie viel zu freizügig mit ihren Reizen um und führte ein zu ausschweifendes Leben.

Die Geschichte um das Spukcottage fasziniert und interessiert Sadie, die selbst als Journalistin und Autorin arbeitet. Deswegen beginnt sie zu recherchieren, was damals passiert ist und taucht immer tiefer in ihre düstere Familienvergangenheit ein.

Spukhäuser, Familiengeheimnisse, Lügen, Intrigen - der Stoff aus dem spannende Romane gewoben sind. Tasmanien bietet eine atmosphärische Kulisse für das Geschehen. Besonders die geschichtsträchtigen Gemäuer in Pencubitt haben einen ganz eigenen Gruselfaktor. Der Schreibstil ist mitreißend, immer wieder taucht auch der Leser ein wenig tiefer in die Vergangenheit ein und erfährt so nach und nach, was damals geschah. Aber auch die Gegenwart bietet interessante Momente. Die Charaktere sind facettenreich dargestellt, besonders Pearl sticht hervor. Ein kleines Quäntchen mehr Spannung hat mir gefehlt, manchmal plätschert das Ganze zu sehr vor sich hin. Manches erschien mir ein wenig realitätsfern und mit der Auflösung war ich auch nicht so ganz glücklich. Insgesamt hat mir das Debüt der Autorin gut gefallen und mich neugierig auf weitere Bücher von ihr gemacht.

"Dornentöchter" - eine spannende Suche nach der verborgenen Wahrheit, die mehrere Generationen in Atem hält.