Rezension

Jenseits der Klischees

Der Junge, der zu viel fühlte - Lorenz Wagner

Der Junge, der zu viel fühlte
von Lorenz Wagner

Bewertet mit 4 Sternen

Es gibt im Unterhaltungsfernsehen/Kino viele Klischees über Autisten, die offensichtlich der Realität nicht genügen. Das Buch „Der Junge, der zu viel fühlte“ ist mit das erste, was ich über Autismus lese, dass die emotionale Lage der Betroffenen deutlich macht.Und es enthält auch noch relativ neue Erkenntnisse.

Basierend auf seiner Reportage über Henry Markram und seinen autistischen Sohn Kai gestaltet Lorenz Wagner dieses Buch. Man lernt Henry und Kai und Kamilla gut kennen, sie sind sympathisch und man muss froh sein, dass sie sich haben.

 

Das Verdienstvolle an dem Buch ist die Form, wie das vermittelt wird. Es ist ein biographisches Buch, aber teilweise auch erzählerisch ausgestaltet. Zudem werden die Figuren respektvoll und liebevoll behandelt.

 

Autismus hat viele Ausprägungen, die Diagnose ist nicht einfach.

Wenn man bedenkt, wie wenig über Autismus früher bekannt war bzw. wie viel Fehlbeurteilungen es darüber gab, kann man hoffen, das neue Erkenntnisstände die Einschätzung der Gesellschaft weiter verändern werden.

Ein lehrreiches Buch, das Menschen vorstellt, die man nicht so schnell vergisst.

Kommentare

Steve Kaminski kommentierte am 05. Dezember 2018 um 09:45

Das klingt gut und interessant - ich merke mir das Buch mal.