Rezension

Jetzt wird einem vieles klarer

Atlas der Vorurteile - Yanko Tsvetkov

Atlas der Vorurteile
von Yanko Tsvetkov

Mit Atlas der Vorurteile wirft Yanko Tsvetkov einen teils ironisch bitterbösen Blick auf die Welt und erklärt damit auf seine Weise viele Konflikte auf der Welt in wenigen Augenblicken.

Atlas der Vorurteile (Erweiterte Ausgabe) von Yanko Tsvetkov

 

Verlag Goldmann
Genre Sachbuch / Humor
Erscheinungstermin 21.05.2018
Seitenanzahl 160
ISBN/ASIN 978-3-442-17712-7
Mehrteiler/Einzelband Einzelband
Preis 12,00 €
Altersfreigabe ohne

Interessanter Blick auf das Weltgeschehen
Inhalt

Yanko Tsvetkovs ganz besondere Landkarten, die zuerst im Internet und dann als Buch in zahlreichen Ländern zu einem unglaublichen Erfolg wurden, bieten eine noch nie gesehene Vielfalt an teils schrägen, teils hinterhältig-bösen Vorurteilen, die wohl alle ein Körnchen Wahrheit enthalten – vor allem aber unsere eigenen, bisweilen abstrusen Ängste ad absurdum führen.

Die beiden erfolgreichen Knesebeck-Titel zum ersten Mal vereint in einer Ausgabe und ergänzt mit neuen, in Deutschland unveröffentlichten Karten.

(randomhouse.de)

Meine Meinung

Auf 160 Seiten widmet sich der Autor und den allgegenwärtigen Vorurteilen, denen ein jeder von uns ausgesetzt ist. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um die Vorurteile im Kleinen, sondern derer, die selbst Weltkrisen auslösen konnten und können.

Jeder von uns ist ein selbst ernanntes Vorbild für die gesamte menschliche Rasse. Denn wir alle halten uns gern für den Nabel der Welt. (Seite 7)

Seit 2009 arbeitet Yanko Tsvetkov an seinen Karten und hat so manch informatives Material zusammengetragen, aber auch reichlich abstruses. Ein Teil dieser Karten wurde bereits veröffentlicht und ist nun mit neuem Material in diesem Buch zusammengefasst worden.

Yankos Blick auf die Welt und ihre Vorteile ist nicht immer einfach zu handhaben. Die teils bitterbösen und sehr direkten Vorurteile halten der Menschheit einen Spiegel vor. Egal ob im Mittelalter oder in der heutigen Zeit, z.b. aus Sicht der USA oder Russland, der Mensch war schon immer sich selbst der größte Feind. Manche Karten wirken etwas überspitzt, im Großen und Ganzen sind sie aber amüsant Komma gerade wegen ihrer Direktheit, aber sie zeigen auch deutlich auf, warum es so viele Konflikte auf der Welt gab und gibt.

Vielleicht sollte man dieses Buch den Führern unserer Welt mal vor Augen halten, damit sie sich klar werden, dass viele Konflikte lediglich auf Missverständnissen beruhen und durchaus vermieden werden könnten. So manch ein Landesoberhaupt würde sich dann allerdings vermutlich auf den Schlips getreten fühlen oder sogar bestätigt sehen.

Mit den begleitenden Texten bringt Yanko insbesondere die historischen Karten in den richtigen Kontext und erklärt damit auch zeitliche Unterschiede im Denken der Bevölkerung.

Grundsätzlich bietet das Buch einen selbstkritischen, etwas ironischen, aber durchaus reellen Blick auf die Menschheit und ihren leidlichen Drang immer im anderen möglichst viel Negatives zu finden.

Was mit viel Humor verpackt zu sein scheint, ist eigentlich ein absolut selbstkritisches Portrait der Menschheit und sollte uns wirklich mal zum Nachdenken anregen.

Fazit

Wer schon immer mal wissen wollte, was Nachbar XYZ über ihn denkt und sich nicht scheut auch den Spiegel vorgehalten zu bekommen, der sollte bei diesem Buch zugreifen. Von mir gibt es 4 von 5 Punkten, was ich damit begründe, dass es vereinzelt Karten gab, die meines Erachtens doch ein wenig den Bogen überspannen. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch empfehlenswert.