Rezension

Jojo kann es einfach

Eine Handvoll Worte - Jojo Moyes

Eine Handvoll Worte
von Jojo Moyes

Inhalt

Die Journalistin Ellie geht auf der Suche nach einer guten Geschichte in das Archiv ihrer Zeitung. Rein zufällig findet sie dort einen Liebesbrief aus den 60er Jahren, in dem ein Mann seine große Liebe bittet ihren Ehemann zu verlassen und mit ihm nach New York zu gehen. Ellie ist selbst in einer unglücklichen Beziehung mit einem verheirateten Mann und besonders berührt durch die wenigen Zeilen, die sie mitten ins Herz treffen. Sie beschließt herauszufinden, wer den Brief geschrieben hat und was aus dem Liebespaar geworden ist.

Meine Meinung

Nachdem ich "Ein ganzes halbes Jahr" gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf den Nachfolger von Jojo Moyes und natürlich auch, ob es ihr gelingen wird mich nochmal so zu begeistern. Um es direkt vorweg zu nehmen: nein, es ist ihr nicht gelungen, aber das wäre auch wirklich schwer geworden, weil ich "Ein ganzes halbes Jahr" von der ersten bis zur letzten Seite inhaliert habe und die Geschichte einfach liebe. Aber: es hat mir trotzdem unglaublich gut gefallen, auch wenn ich zunächst ein wenig enttäuscht war. Man benötigt schon ein wenig Geduld bis sich der Zauber der Geschichte so richtig entfaltet. Es ist ein durchweg gut und flüssig geschriebenes Buch, aber bis zur Hälfte plätschert das Geschehen teilweise ein wenig vor sich hin. Dafür wird man mit der zweiten Hälfte jedoch mehr als entschädigt und bleibt am Ende mit dem Gefühl zurück, dass man gerade eine der schönsten Liebesgeschichten gelesen hat.

Die Handlung wird aus zwei Strängen erzählt. Einerseits aus der Sicht von Ellie in der heutigen Zeit und andererseits aus der Sicht von Jennifer aus dem Jahr 1960. Auf den ersten Blick haben die beiden gemein, dass sie einen Mann lieben, den sie nicht haben können. Ellie liebt einen verheirateten Mann, der sich nie so richtig zu ihr bekennt und dennoch hegt sie die Hoffnung, dass er seine Familie für sie verlässt. Und Jennifer ist verheiratet und liebt einen anderen Mann, mit dem auf Grund der damaligen Konventionen ein Zusammensein unmöglich scheint. Beide Frauen sind sympathisch skizziert und man konnte sich als Leserin sehr gut mit ihrer jeweiligen Situation identifizieren. Mit beiden habe ich bis zum Ende gefiebert, gelitten und gehofft, dass es ein Happy End gibt.

Besonders schön sind die Liebesbriefe an Jennifer, die nicht nur Ellie mitten ins Herz getroffen und berührt haben. Auch bei mir ist die darin enthaltene Romantik angekommen. Zeitweise habe ich mich gefragt, ob ich sie nicht sogar ein wenig kitschig finde, aber ich denke, dass dies nur der Fall ist, weil man es heute nicht mehr gewohnt ist, Briefe zu schreiben und seine Gefühle in dieser Form zu Papier zu bringen. Jetzt, wo ich das Buch beendet habe, kann ich nur sagen, dass sie die Geschichte bereichert haben.

Fazit

"Eine handvoll Worte" ist eine wunderbare Liebesgeschichte, die ihren Zauber langsam entfaltet und für die man ein wenig Geduld benötigt, aber sie ist diese Wert und so möchte ich gerne für dieses Buch eine Kauf- und Leseempfehlung aussprechen.