Rezension

Joonas Albtraum

Lazarus - Lars Kepler

Lazarus
von Lars Kepler

Bewertet mit 5 Sternen

Obwohl Jurek schon vor Jahren für tot erklärt wurde, nachdem er von Kugeln getroffen in den Fluss stürzte und nicht mehr auftauchte, ist Joona überzeugt, dass er lebt. Bestärkt in dieser Überzeugung wird er durch eine Mordserie, die sich über ganz Europe erstreckt. Dann wird auch noch der Schädel von Jonnas toter Ehefrau bei einem Grabschänder entdeckt. Keiner will Joona glauben, daher bringt er sich erst einmal mit seiner Tochter Lumi in Sicherheit.

Jurek will sich an Joona und Saga rächen. Er sucht sich Helfer und ist seinerseits auf der Jagd nach Joona. Erst einmal will er alle die, welche Joona am Herzen liegen, lebendig begraben.

Wird es Linna endlich gelingen, Jurek Walter außer Gefecht zu setzen? Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.

Ich mag die spannenden, wenn auch brutalen Thriller von Lars Kepler. Sie sind wohl nicht jedermanns Sache wegen ihrer Grausamkeit und nicht immer ganz logischen Handlungsaufbaus. Auch dieses Buch hat mich von Anfang an wieder gefesselt. Viele Handlungsstränge und Perspektivwechsel bringen viel Spannung und ein hohes Tempo in die Geschichte.

Die Charaktere sind gut gezeichnet. Linna hat die ganz besondere Fähigkeit, sich in Mörder hineinversetzen zu können. Das macht ihn zwar zu einem guten Ermittler, doch auch zu einem Mann, der einsam ist, da sein Privatleben immer unter seinem Job gelitten hat. Die Jagd nach Jurek Walter ist für Joona zur Obsession geworden. Spezial-Agentin Saga Bauer ist auch eine intelligente und fähige Ermittlerin, die gut mit Joona zusammenarbeitet. Aber als er sie vor Jurek warnt, glaubt sie ihm nicht. Sie hat Mitleid mit Linna, da er ihrer Meinung nach unter Verfolgungswahn leidet. Das ist ein Fehler, den sie noch bitter bereuen wird. Viktoria habe ich auch nicht verstanden. Sie wusste wie gefährlich Jurek ist, macht seltsame Beobachtungen und will sich dennoch nicht schützen lassen.

Jurek hat nun Unterstützung und ist Saga und Joona immer mindestens einen Schritt voraus. Er ist ein grausamer Psychopath, dabei aber auch unheimlich clever.

»Wenn du in einen Abgrund schaust, dann schaut auch der Abgrund in dich hinein« (S. 478)

Die Atmosphäre ist dieses Mal noch düsterer als in den Vorgängerbänden und es gibt eine Vielzahl von Verlusten. Aber die Spannung steigt stetig bis zum Showdown am Ende.

Ein temporeicher, sehr spannender und brutaler Thriller.