Rezension

Joonas Grauen kehrt zurück

Lazarus - Lars Kepler

Lazarus
von Lars Kepler

Bewertet mit 4.5 Sternen

Knallharter Thriller mit eindeutiger Empfehlung für LeserInnen mit starken Nerven! Die „gemeinen“ Cliffhanger lassen mich schon jetzt auf eine Fortsetzung hoffen!

Zum Inhalt:

Eine europäische Mordserie mit Querverbindungen zum schwedischen Ermittler Joona Linna und der zeitnahe Fund des Kopfes von Jonnas verstorbener Frau bei einem Grabschänder lassen ihn annehmen, dass der erschossen geglaubte Serienmörder Jurek Walter doch noch unter den Lebenden weilt und danach trachtet, seine Drohung wahrzumachen: Joona Linna alles zu nehmen, was ihm lieb ist. Wird es Joona und seiner Kollegin Saga Bauer gelingen, die Menschen in ihrem Umfeld zu schützen und dem Morden ein Ende zu bereiten?

 

Meine Meinung:

Das Autorenduo Lars Kepler hat mit „Lazarus“ seinen 7. Band abgeliefert. Ich kenne ihr Werk erst seit dem 6. Fall („Hasenjagd“) und war sofort wieder in der Geschichte drinnen und von der Rasanz und phasenweisen Brutalität gepackt, sodass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte.

Sehr gut gefallen hat mir diesmal, mehr von Joonas und Sagas Privatleben zu erfahren, gleichzeitig erhöhte sich dadurch aber auch die Beklemmung, da das Grauen die Ermittler schier darum berauben möchte. Zudem werden wieder geschickt gesellschafts-relevante Themen wie zB die Inklusion von Menschen mit Handicaps oder die eingeschränkt motivierten Ermittlungen bei der Ermordungen von Verbrechern, uvam in die Handlung eingewebt.

Meine Schmerzgrenze des Erträglichen wurde von Lars Kepler mit „Lazarus“ wieder um ein weiteres Stück verschoben, denn die stellenweisen Brutalität oder die in manchen Szenen gefühllos wirkende Beschreibung der Tötung oder Folter einer  Vielzahl von Personen haben beinahe körperliche Schmerzen bei mir ausgelöst. So schrecklich die Ausführungen waren, so gut erscheinen die beiden psychologisch auszuleuchten, was in den Gehirnen und mit den Emotionen von derart verängstigten/kranken Menschen vorgeht.

Irritierend, unzusammenhängend und überflüssig empfand ich den – zum Glück zur kurzen - Ausflug ins Pornogeschäft. Haben Lars Kepler dies auf den Absatz schielend im Sinne von „sex sells“ unbedingt auch noch unterbringen müssen? Wenn ja, dies hätte das Buch nicht notwendig, denn wer Spannung, Rasanz und Psychospiele schätzt ist mit „Lazarus“ bestens unterhalten.

 

Fazit:                                                                                        

Knallharter Thriller mit eindeutiger Empfehlung für LeserInnen mit starken Nerven!
Die „gemeinen“ Cliffhanger lassen mich schon jetzt auf eine Fortsetzung hoffen!