Rezension

Jugend in Rumänien in den 80ern

Die Goldene Höhle -

Die Goldene Höhle
von Catalin Partenie

Der Roman erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Jugendlichen, Stefane, genannt Fane, und Paul. Es ist Herbst 1988, als sie sich in Bukarest kennenlernen, Fane ist noch Schüler, Paul 4 Jahre älter und Student der Philosophie und begeisterter Schlagzeuger. Beide verbindet die Liebe zur Rockmusik, zu Deep Purple und Frank Zappa. Sie treffen sich fast täglich in einem verlassenen Theaterdepot, ihrer "Goldene Höhle",  und spielen dort stundenlang E-Gitarre und Schlagzeug. Die Goldene Höhle wird für sie und ihre gemeinsame Freundin Oksana ein Ort, an dem sie der Enge des kommunistischen Regimes entfliehen und ihren Träumen nachhängen können. Bis Paul eines Tages verschwindet.

Als Ich-Erzähler berichtet Fane einer zunächst unbekannten Person von den lange zurückliegenden Ereignissen um Paul und der Zeit zwischen September 1988 und Anfang 1990. Die Atmosphäre in der Endzeit der kommunistischen Diktatur Ceausescus wird dabei spürbar, die Bespitzelungen, der allgegenwärtige Mangel an Nahrungsmitteln, Strom und Gas, und die trostlosen Zukunftsaussichten. Vieles davon wird nahezu beiläufig, nur in Nebensätzen, erzählt. Dem steht die Wärme ihrer Freundschaft und der liebevoll gezeichneten Familie Pauls gegenüber. Der Autor ist Professor für Philosophie, was sich in einigen Passagen bemerkbar macht und manchmal etwas aufgesetzt wirkt.

Insgesamt ein berührender und empfehlenswerter Coming-of-Age Roman, in dem die Musik eine zentrale Rolle einnimmt, und der zugleich ein wichtiges Stück europäischer Geschichte erzählt.