Rezension

Jugend-Zeitreiseroman - gute Idee, aber schwächelnde Umsetzung; es bleiben zu viele Fragen offen.

Das Herz der Zeit: Die unsichtbare Stadt - Monika Peetz

Das Herz der Zeit: Die unsichtbare Stadt
von Monika Peetz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurz zum Inhalt:
Die 15jährige Lena findet im Lager ihrer Tante ein Abteil mit den alten Sachen ihrer bei einem Autounfall verstorbenen Eltern. Darunter befindet sich auch eine seltsam aussehende Uhr mit 8 Zeigern. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Bobbie, die auf fast alle Fragen Antworten weiß, versucht sie herauszufinden, was das für ein eigenartiger Zeitmesser ist und wie er funktioniert.
Bis Lena eines Tages auf Dante trifft, der aus einer anderen Welt kommt und ihr ihre Fragen beantworten könnte...

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist eher kindlich - es ist ja auch ein Jugendbuch, und die Protagonistin Lena ist für ihr Alter eher noch unreif.
Erst als sie in Besitz des Chronometers kommt, verhält sie sich eher ihrem Alter entsprechend. Bzw. wird sie langsam sogar erwachsen.
Die Entwicklung der Protagonistin geht richtig gut vonstatten, sie hat dazugelernt und sich weiterentwickelt. Sie wird reifer, weiser. Auch wenn sie zuvor erst viel falsch machen und Rückschläge erleiden muss.
Leider lässt diese Entwicklung den Leser auf den Weg dorthin teilweise verzweifeln. Ganz schlimm fand ich, als Lena in der unsichtbaren Stadt ankam, und ihr dort niemand auch nur irgendetwas erklärt hat. Auch Dante nicht, der es ja eigentlich gut mit ihr meint und ihr helfen will. 
Doch auch Lena selbst lässt einen kopfschüttelnd zurück - warum fragt sie nicht nach? Nach der Funktion des Chronometers. Nach der Aufgabe der Menschen in der unsichtbaren Stadt. Nach ihrer Vergangenheit; ihrer Familie. Kein Wunder, dass sie sich kopflos in Dinge stürzt, ohne zu wissen, was sie zu tun hat - weil sie eben um alles auf der Welt ihre Eltern retten will - und somit jedoch ein schlimmes Ereignis dem anderen folgt... Bis Lena gegen Ende mit Dantes Hilfe endlich weiß, wie sie es richtig zu machen hat...
Natürlich gibt es auch einen Bösewicht, den Dante und Lena bekämpfen müssen.
Hervorheben will ich den Nebencharakter Bobbie. Sie hat mir total gut gefallen und ist ganz anders als Lena. Auch wenn sie anders und eigenbrötlerisch ist, ihre Freundschaft zu Lena ist ihr das Wichtigste. Und deshalb hilft sie Lena auch, wo sie nur kann. So eine gute Freundin gibt es wohl nur selten.
Das Cover muss ich auch betonen, es ist einfach nur wunderschön und spiegelt den 8-teiligen Chronometer wieder. Der Druck ist erhaben und glänzt golden. Auch auf dem Buchdeckel ist nochmal die Illustration des Chronometers in Gold abgebildet.
Auch das Vorsatzpapier ist bedruckt - man sieht die unsichtbare Stadt, mit Erklärungen, wie sie aufgebaut ist.

Fazit:
Die Idee dieses Zeitreiseromans hat mir gut gefallen, auch wenn es einige typische Klischees bedient (zB Protagonistin ist ein Waisenkind), allerdings hat es an der Umsetzung stark gehapert. Es sind zum Schluss immer noch zu viele Fragen offen geblieben bzw. waren einige Dinge unlogisch. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und bin neugierig auf den Folgeband. Ich vergebe 3,5 Sterne.