Rezension

Jugendbuch mit einer Botschaft

Iron Flowers - Die Rebellinnen - Tracy Banghart

Iron Flowers - Die Rebellinnen
von Tracy Banghart

Bewertet mit 5 Sternen

Ihr ganzes Leben lang wurde Serina darauf vorbereitet, hübsch und fügsam genug zu sein, um als Grace für den Thronfolger ausgewählt zu werden. Als sie tatsächlich die Chance dazu erhält und gemeinsam mit ihrer Schwester Nomi in den königlichen Palast eingeladen wird, geschieht jedoch etwas, womit keiner gerechnet hat: Beide Mädchen werden getrennt und müssen sich Herausforderungen stellen, mit denen sie niemals gerechnet hätten... .
Tracy Banghart hat hier eine spannende, aber auch brutale Jugenddystopie geschrieben, die einiges an Gesellschaftskritik mitbringt und somit auch eine wichtige Botschaft vermittelt.
Die Handlung hat mich von Anfang an gepackt, obwohl gerade zu Beginn des Buches die Geschichte sehr zusammengepresst wirkt und ruhig ausführlicher hätte erzählt werden können. Erst als man gemeinsam mit Serina und Nomi aus ihrer Provinz Lanos nach Bellaqua reist und den Palast betritt, wird alles plastischer und detailreicher dargestellt.
Beide Mädchen sind noch recht jung und wirkten auf mich sympatisch, doch schnell stellt man Leserin zwischen ihnen viele Unterschiede fest. Nomi steht dem Gesellschaftsystem, indem Frauen so gut wie keine Rechte haben und auch Serinas Ziel, eine Grace zu werden, sehr kritisch gegenüber und zeigt dies auch sehr deutlich. Sie kommt zwar nicht direkt kämpferisch rüber, aber man merkt doch, dass sie sich nicht einfach mit ihrer Situation abfinden will. Manchmal musste ich richtig über sie schmunzeln, weil sie doch etwas tollpatschig ist und oft Dinge ausspricht, ohne vorher nachzudenken.
Im Gegensatz zu ihr wirkt Serina gerade am Anfang eher naiv und dem System fügsam. Allerdings konnte ich auch nachvollziehen, dass sie für sich ein besseres Leben erhofft  und ihrer Familie Ehre bringen möchte, weshalb sie alles tut, um als Grace ausgewählt zu werden. Im Laufe des Buches hat mich Serina sehr beeindruckt und man merkt, was für eine starke Persönlichkeitsentwicklung sie durch macht.
Die Autorin Tracy Banghart schreibt gut lesbar und versteht es auch, schnell Spannung aufzubauen, diese zu steigern und bis zum Ende zu halten. Sie hat auch einige Wendungen eingebaut, von denen für mich viele vorhersehbar waren, aber der Cliffhanger zum Schluss hat mich doch überrascht.
Was mir besonders gefallen hat, ist die eingebaute Botschaft in der Handlung, die sich vor allem an Frauen und Mädchen richtet. Es wird sehr deutlich, dass man sich mit Missständen und Unterdrückung egal durch wen oder was nicht abfinden sollte und dass es sich lohnt, dagegen anzugehen.
Insgesamt ist ,,Iron Flowers" ein toller und gelungener Auftakt zu einer besonderen Trilogie für Jugendliche. Auch wenn mir das Buch an vielen Stellen zu grausam war, enthält es doch eine wichtige Botschaft und ist damit aus meiner Sicht sehr lesenswert. Gerne empfehle ich den Roman hier weiter.