Rezension

Jugendthriller, der quer durch Europa und wissenschaftliche Theorien führt

Repeat
von Daniel Westland

Ein Thriller, in dem mir die Spannungsmomente zu kurz kamen, aber in dem ich besonders die wissenschaftlichen Gedankenexperimente sehr interessant und gut erklärt fand.

Inhalt

Sara, Studentin in München, ahnt nichts Böses, als sie zwei Männern ihre Wohnungstür öffnet. Doch nur wenige Sekunden später werden sie und ihre Mutter überrumpelt, gefesselt und mit seltsamen Fragen gelöchert.

Was hat das zu bedeuten? Was wollen diese Typen von ihr? Und wieso werden die beiden entführt und an einen geheimen Ort gebracht?

Meine ausführlichere Meinung

Der Anfang lässt einem kaum Zeit zum atmen. Genau wie Sara und ihre Mutter wird man als Leser mitten ins Geschehen geschmissen und fragt sich, was diese Männer von der jungen Studentin und ihrer Mutter Heike wollen.

Erzählt wird das Ganze chronologisch und abwechselnd aus Sicht von Sara (Ich-Erzähler) und des jungen Forschers Lennard (Er-Erzähler), der am CERN in der Schweiz angestellt und einer der Entführer ist. Entführer Nr. 2 ist Mike Bishop, NSA-Angestellter.

In den nächsten elf Tagen verfolgt man also nun das Schicksal von Sara und fragt sich genau wie sie, was die beiden Männer von ihr wollen. Das Geheimnis wird relativ bald gelüftet und erklärt auch, wie es sein kann, dass der eigentlich sympathische, wissbegierige Forscher Lennard mit dem eher skrupellosen, erfolgsgierigen Mike zusammen arbeitet.

Ich fand die wissenschaftlichen Aspekte, von denen ich hier nicht zu viel verraten möchte, sehr interessant. Und obwohl es sicherlich keine einfache Materie ist, hat der Autor es meiner Meinung nach wirklich sehr gut verstanden alles so zu erklären, dass man auch als Nichtphysiker versteht, worum es eigentlich geht. Die Kapitel sind recht kurz, der Schreibstil einfach und verständlich, die Dialoge realistisch.

Ich hatte jedoch etwas Schwierigkeiten mit einigen der Charakteren und deren Handlungsweisen im Verlauf der Geschichte, hauptsächlich Sara. Manches Mal konnte ich nicht nachvollziehen, warum sie etwas tat bzw. kam es mir doch etwas unrealistisch und zu einfach vor. Von daher habe ich leider nach der anfänglichen Spannung, wo ich wirklich neugierig war, was man denn von Sara und Heike nun will, keine allzu großen Spannungsmomente mehr gespürt, nachdem man das große Geheimnis erfahren hat. Es gibt zwar noch ein wenig Actionszenen, aber der Thriller ging mir ein wenig verloren.

Außerdem hatte ich Probleme mit der in der Story eingeflochtenen Love Story, da ich diese nicht wirklich gespürt habe bzw. vor allen Dingen gegen Ende dann zu abrupt von warm auf heiß auf kalt auf brennend heiß wechselte. Das Ende ist ganz nett, für mich aber auch nicht hundertprozentig logisch, da man es meiner Meinung nach auch weniger drastisch hätte zu lösen versuchen können.

Fazit

Ein Buch, das mich wirklich gut unterhalten hat, auch wenn mir ab einem gewissen Zeitpunkt der Spannungsmoment fehlte, ich mit der Love Story nicht viel anfangen konnte und ich einige Handlungsweisen der Charaktere nicht nachvollziehen konnte bzw. diese nicht ganz stimmig fand. Für alle, die Interesse an einem gut erzählten Wissenschaftsthriller haben und die gerne Gedankenspiele mögen. Lesenswert!