Rezension

juhu endlich wieder Hexen - aber von Lynn Raven hatte ich mehr erwartet ...

Witchghost -

Witchghost
von Lynn Raven

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Mein Leben. Meine Entscheidung. Meine Rache.“

"Hexe!"

"Na endlich hast du es kapiert." - Seite 301

 

Cass ist die letzte lebende Hexe aus ihrer Blutlinie, doch sie will mit den Zirkeln und der Gemeinschaft nach dem Verlust ihrer Eltern nichts zu tun haben. Einer der mächtigsten Hexer nimmt sie bei sich auf, mit dem Ziel sie vom Gegenteil zu überzeugen, doch Cass bleibt stur …

Aufmerksam beobachtete sie die mysteriösen Todesfälle im Umfeld des Hexers und begegnet immer wieder dem Geist einer vor langer Zeit ermordeten Hexe. Als die seltsamen Vorfälle sich häufen und auch Cass immer öfter in Gefahr gerät muss sie sich entscheid – fortlaufen oder sich der Vergangenheit stellen?

Meinung:

Allmählich entwickelte ich bedenklich viel kriminelle Energie.

Seite 71

Endlich ein neues Lynn Raven Buch! Ich habe so sehr darauf hingefiebert, seit Kuss des Kjer, bin ich ein riesiger Fan und auch auf die Hexen-Thematik hatte ich große Lust ♥

Der Einstieg fiel mir persönlich etwas schwer, kurze Kapitel und schnelle Sichtwechsel haben das Ganze sehr rasant gemacht und es hat ein paar Seiten gedauert, bis ich wusste in welchen Kopf ich gerade schaue.

Cass ist fast volljährig und seit kurzem Waise. Ihre Eltern starben in einem schlimmen Feuer, ihre Granny bei einem Autounfall. Die Umstände sind mehr als seltsam, doch Cass hat keine Beweise und erst wenn sie volljährig ist, darf sie ihr eigenes Leben beginnen. Zum Anfang des Buches zieht sie bei Richter Whitmore ein, ein einflussreicher Hexer, der sie davon überzeugen will sich seiner Sache und damit dem Erbe der Hexen anzuschließen. Doch die Eltern von Cass wollten schon nichts mit diesen Leuten zu tun haben, warum also sie? Cass wehrt sich auf eine unterschwellige, aber selbstsichere Art, die mir gut gefallen hat.

Fünf Hexen. Die ideale Zahl für einen kleinen Zirkel. - Wer diese Nachtigall nicht hörte, war stocktaub. Und mehr als begriffsstutzig obendrein. - Seite 45

Nebencharaktere sind Whitmores Tochter Ann, ihr Vertrauer Luke und ein Rudel aus plappernden Freundinnen, die nicht wirklich viel Farbe in dieser Geschichte bekommen haben. Luke kann mit Tieren kommunizieren und wenn er sich mit einer Hexe verbindet, steigert das ihre Macht. Er ist für Ann vorgesehen, doch schon bald sprühen zwischen ihm und Cass die Funken und sie beginnen einander zu unterstützten.

Cass kann Geister sehen, was zu einigen seht gruseligen Szenen in dieser Geschichte führt. Dark fand ich allerdings nicht daran, es ist ein klassisches Jugendbuch, mit zickigen Freundinnen, der ersten Liebe und dem Weg zu sich selbst.

Die Toten tun dir nichts, Cassandra. Du musst nur die Lebenden im Auge behalten. Und die, die zurückkommen.  Seite 33

Ich mochte Cass als Charakter sehr gerne. Sie ist selbstbewusst, stark, aber nicht übermächtig. Sarkastisch und sich ihrer Kräfte bewusst, ohne überheblich zu werden. Allerdings hätte ich gerne einiges mehr über ihren Hintergrund gewusst. Was ihre Eltern bewogen hat, Whitmore & Co nicht zu trauen, wie sie aufgewachsen ist und zu den Umständen ihres Todes.

Allgemein blieben am Ende des Buches für mich leider einige Fragen offen und der Epilog klingt nicht nach einem zweiten Band in dem diese beantwortet werden. Das fand ich recht schade, weil besonders in der Mitte des Buches wäre da einfach Raum für gewesen. Mir hat es in der Geschichte etwas an Tiefe und Hintergrundwissen gefehlt. Die Liebesgeschichte war schön und gut plaziert, doch auch bei Luke, dem Love Interest, hätte es gerne etwas mehr Tiefe sein können.

Ich hatte von Lynn Raven leider einfach mehr erwartet. Der Schreibstill ist gut, die Idee ist gut, aber in der Umsetzung fehlt leider etwas und besonders die unbeantworteten Fragen, lassen mich ein bisschen deprimiert zurück.

„Wo fangen wir an?“

„Du bist die Hexe, sag du es mir.“

Seite 128