Rezension

Jungsbuch

Heldenhaft - Andreas Thamm

Heldenhaft
von Andreas Thamm

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:

Heldenhaft

 

Inhalt in meinen Worten:

Was kann alles in einem Jahr passieren, davon berichtet euch Andi. Der mit seinen besten Freunden Mitch und Ferdi seine Zeit verbringt, bis vor einem Jahr, denn da geschieht etwas, und Mitch muss in das Gefängnis. Als es ein Jahr später ist und ein langweiliger Sommer vor der Türe steht, ist klar, das wird kein Sommer wie jeder andere, es wird ein Sommer, der alles verändern kann und zugleich zerstören kann, je nachdem aus welchem Blickwinkel man es betrachten möchte. Denn Mitch taucht wieder auf, Lea die neue Nachbarstochter zieht ein und irgendwie bringt sie ein festes Geheimnis mit sich mit.

Wie ich das Gelesene empfinde:

Selten habe ich das Gefühl das ein Buch besonders für Jungs geschrieben ist, doch in diesem Buch hatte ich das Gefühl, das vor allem Jungs angesprochen werden, das lag an verschiedenen Faktoren.

Zugleich musste ich mit mir Kämpfen um das Buch nicht abzubrechen, denn es geschah wirklich bis kurz vor Ende des Buches nicht viel, doch dann nahm das Buch nicht nur Anlauf und  gab Gas sondern preschte einfach voran. Schade, das es so nicht die ganze Zeit im Buch voranging, ich glaube, dann wäre ich besser zurecht gekommen.

 

Schreibstil: 

Die Geschichte wird von Andi erzählt, der mir seinen Sommer und sein Leben nahe bringt, auch wie er sich das erste mal verliebt und zugleich entscheiden muss.

Die Sprache empfand ich ein klein wenig herb und derp, das passt aber wirklich gut zu der Geschichte. Denn es ist eben nicht immer alles rosarot, sondern manchmal auch Grün und Braun – wie ein Baum der seine Wurzeln ausstreckt und dann wächst und eine fette Baumkrone bekommt - .

 

Spannung:

Anfangs war die Spannung für mich nicht so groß, sondern eher schleppend und ich fragte mich, worauf das Buch hinaus möchte, doch irgendwann packte mich die Spannung und ich war gespannt, wie es mit den Charakteren weitergeht und wie jede*r für sich die Entwicklung in einem Sommer erlebt. Und ich kann sagen, manche Veränderung war wirklich gut, andere dagegen fand ich grenz wertig, und dennoch ziemlich realistisch.

 

Charaktere:

Hier gibt es Andi, Fredi und Mitch drei besondere Freunde, einer davon ehemaliger Sträfling und baut direkt das er aus dem Gefängnis ist, weiterhin Mist und zieht seine beiden Freunde mit in die Geschichte. Doch Freunde halten zusammen – wirklich immer – diese Sache muss Andi für sich zumindest überdenken. Dann gibt es auch noch das Mädchen. Selten draußen, denn eigentlich wird das Mädchen eingesperrt, die Eltern sind in einer Sekte und wollen ihr Kind vor schlechten Einflüssen schützen. Bis es zu einer Flucht kommt und dadurch etwas aufbricht, das hilft, das sie ihren Weg gehen kann.

Letztlich hat jeder Charakter seine Stärke und Schwäche, nicht jeder kommt mit dem Leben richtig zurecht und muss lernen das er allein nicht klar kommt, andere müssen erkennen, aus dem alten auszubrechen und das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Ich konnte mich mit dem ein oder anderen Charakter wirklich gut identifizieren und kann mir gut vorstellen, das Jungs in dem Alter auch gut mit Mitch, Ferdi und Andi klar kommen werden.

 

Themen:  ACHTUNG SPOILER

Welche Themen Jugendliche haben, und was manche Lebensweisen von gewissen Eltern leben ist nicht immer das, was anderen oder gar den Kindern gut tut. Die Frage ist, wie bricht man aus dem Leben aus, das man so vielleicht nicht leben möchte, das wird in diesem Buch auf eine interessante Art und Weise dargestellt.

Lea, das Mädchen in der Geschichte, lebt in einem Elternhaus, das den Christlichen Glauben extrem lebt. So sind sie teilweise auf der Flucht, weil Lea nicht in die normale Schule darf, denn alles was gegen den Glauben spricht ist verpönt, es darf einfach nicht sein, und muss unterbunden werden, so muss Lea auch jedes Mal mit ihren Eltern sprechen, wenn sie nach der Schule, wo sie jetzt doch endlich sein darf, aber mit 17 Jahren und kurz vor dem Abi sollte man eben doch eine Schule besuchen – denn Lea wurde zu Hause privat unterrichtet – um das Darwin Denken zu unterbinden und die biblische Weltschöpfung zu ergründen. Irgendwann langt ihr es, sie will das nicht mehr. Unter Zwang zu beten, oder zu fasten und nicht sie selbst zu sein, und die Schläge ihres Vaters verhelfen ihr, endlich einen Schlussstrich unter dieses Thema zu ziehen.

Es gibt aber auch Drogen, und wie es anfangen kann, um in einen solchen Mist zu geraten, aber auch wie Jungs ihre erste Liebe erfahren können. Themen die nicht weltfremd sind.

Wobei ich sagen muss, dass nicht jedes christliche Elternhaus so verrückt und streng ist, wie es bei Lea der Fall war.

So kommt dann auch das Jugendamt auf den Tisch. Aber den Rest lest ihr am besten selbst.

Die Themen finde ich speziell und dennoch gut umfassend in diesem Buch. Es zeigt einfach auch auf, wie es gehen und laufen kann.

 

Empfehlung:

Ein Buch das jeder lesen kann, egal ob Jungs oder Mädchen, wobei der Sprachgebrauch und die Art und Weise mich eher an ein Jungsbuch und an die Geschichte von Tschick erinnerte.

Es bringt gute und wichtige Themen auf den Punkt und man kann sich sehr gut mit den Figuren identifizieren und mit ihnen super mitgehen.

Deswegen schaut wirklich mal in das Buch hinein, macht euch aber erst auf einmal auf einen langen Aufbau der Geschichte gefasst.

 

Bewertung:

Ich hätte mir gewünscht, das die Spannung die am Ende eine wirklich hohe Spitze erlebte, schon am Anfang da gewesen wäre, das der Aufbau der Geschichte nicht so lange gedauert hätte, oder ich einfach noch ein paar mehr Seiten gehabt hätte und mich noch intensiver von den Charakteren verabschieden hätte können. Irgendwie war ich bis weit über die Hälfte des Buches nicht so ganz warm mit dem Buch, dann hat mich das Buch aber wirklich gefangen genommen, weswegen ich auch dann wirklich am Ende noch überrascht wurde.

Deswegen gibt es anstatt drei vier Sterne.