Rezension

Kai Meyer - muss ich mehr sagen?

Asche und Phönix - Kai Meyer

Asche und Phönix
von Kai Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Ash jobbt in den nobelsten Hotels Londons – und lässt gerne mal etwas von der gut betuchten Gesellschaft mitgehen. Da trifft es sich für sie hervorragend, dass der umjubelte Jungschauspieler Parker Cale gerade für die Premiere des letzten Teils der Glamour-Reihe in „ihrem“ Hotel untergekommen ist. Doch anstatt sich auf der Premierenfeier im Blitzlicht der Fotografen und dem Johlen der Fans zu suhlen, bricht Parker öffentlich mit seinem Vater und kehrt direkt ins Hotel zurück – wo er Ash in seinem Zimmer vorfindet. Er bietet ihr Geld an, wenn sie ihm hilft, ungesehen aus dem Hotel herauszukommen.
Zunächst klingt das ganze hier noch wie eine typische „armes Mädchen trifft reichen Jungen“-Geschichte, doch schon auf dem Weg durch das nächtliche London wird klar, dass Parker kein gewöhnlicher reicher Junge ist. Er wird von etwas verfolgt, das ganz und gar nicht natürlich ist und obwohl sie ihm nur einen Platz für eine Nacht anbieten wollte, ist Ash, bevor sie sich versieht, ungewollt mitten in einer Flucht aus England und nach Frankreich, wo Ash seinen Vater zur Rede stellen will und was dieser ihm offenbart ist alles andere als ein Märchen aus der Traumfabrik Hollywood …
Ich mag Kai Meyers Jugendbücher. Schon bei der Arkadien-Reihe hatte ich Rosa innerhalb einer Seite gemocht und genau so ging es mir bei Ash auch. Diese „kantigen“ Mädchen, die nicht so aalglatt sind und auch reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist und auch mal unkonventionelle Lösungswege nehmen, hat Kai Meyer einfach wahnsinnig gut drauf und ich liebe sie.
Von Parker habe ich aufgrund des Klappentextes zunächst erwartet, dass er wirklich als verwöhntes reiches Söhnchen anfängt und sich erst im Lauf der Geschichte bessert. Positiv überrascht musste ich feststellen, dass dem gar nicht so war.
Das Böse habe ich mir ganz anders vorgestellt, musste dann aber – ohne hier zu viel zu verraten – zugeben: die Umsetzung passt.
Was soll ich hier eigentlich noch lange reden: Ich habe ein tolles, fantastisches Jugendbuch erwartet und genau das bekommen.