Rezension

Kale und Jass - als ob du mich liebst

Als ob du mich liebst
von Michelle Schrenk

Bewertet mit 4 Sternen

Ich schreibe selten etwas über das Cover, aber das hier hat mich sofort angesprochen. Ich glaube, ich hätte schon allein wegen des Covers zum Buch gegriffen.
Der Schreibstil der Autorin ist locker, flüssig und humorvoll. Die Story lässt sich super lesen, man taucht direkt nach ein paar Seiten ab in die Welt von Jass und Kale.
Die Story ist aus Jass‘ Sicht geschrieben, so dass man einen ziemlich guten Einblick in ihr Gefühlsleben und in ihre Gedankengänge bekommt.

Kale ist Jasmin einen Gefallen schuldig, im Gegenzug möchte sie, dass er so tut, als ob er sie liebt. Sie gibt ihm eine Liste mit Dingen, die sie gerne erleben würde. Dazu gehören Sachen wie küssen, einen Post veröffentlichen, ein romantisches Date oder tanzen Regen. Einzige Bedingung: er darf sich nicht verlieben. Das deckt sich mit Kales Vorstellungen und so geht er auf den Deal ein.

Kale fand ich gleich bei der ersten Begegnung prickelnd, geheimnisvoll, interessant und sympathisch. Und das hat sich auch im Lauf des Buchs nicht mehr geändert. Kale hat eine bewegte Vergangenheit und einen Grund, warum er so ist, wie er ist. Auch sind seine Motive, seine Gedanken und sein Handeln absolut nachvollziehbar. Ein Kerl, den man einfach ins Herz schließt und lieben muss.

Jass fand ich auch direkt sympathisch. Ihren Drang, von zu Haus auszuziehen, kann ich gut nachvollziehen. Die Liste ist eigentlich eine coole Sache und das Motiv dahinter kann ich gut verstehen. Leider konnte ich nicht alle ihre Handlungen nachvollziehen, gerade deswegen, weil sie weiß, wie wichtig manche Dinge sind. Und aus dem Teenageralter ist sie schon heraus. Da wäre ich manchmal echt gerne ins Buch gesprungen, um Jass durchzuschütteln.

Inhaltlich hat die Autorin das alles extrem gut umgesetzt, das Buch hat sich super lesen lassen. Weglegen ging nicht, wollte man doch unbedingt wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Mich hat die Geschichte berührt, sie wurde gefühlvoll geschrieben, auch wenn der Inhalt sehr ernster Natur ist. Nicht weniger berührt hat mich das Nachwort, das war sehr bewegend.

Allerdings hätte ich mir noch ein, zwei Kapitel mehr gewünscht, denn ich fand das Ende leider etwas zu abrupt und ich hätte gerne noch mehr über Kale erfahren.

Fazit:
Ein faszinierendes Buch, das mitten ins Herz geht und dabei einen so ernsten Hintergrund hat.